Wien - Vor 75 Jahren wurde der Leopoldstädter Tempel fast völlig zerstört. Zum Gedenken an das Novemberpogrom ist die Synagoge als Fassadenbild rekonstruiert worden. In den kommenden zwei Wochen wird das Gebäude auf der Fassade jenes Hauses zu sehen sein, das heute in der Tempelgasse 3-5 steht.
Am Montag fand am Ort des ehemaligen Tempels eine Gedenkveranstaltung statt. Sie wurde vom Psychosozialen Zentrum ESRA und dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) organisiert. Am späten Nachmittag besuchten Brigitte Bailer, die wissenschaftliche Leiterin des DÖW, sowie Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde die Veranstaltung. Den ganzen Tag über wurden die Namen von österreichischen Opfern der Shoah verlesen.
Im ESRA-Zentrum können Interessierte ein Ausstellung zum Thema "Die Verfolgung von Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit" besuchen. Zu sehen ist sie so wie die Tempelrekonstruktion bis zum 25. November.
Die Synagoge in der Tempelgasse 3-5 entstand in den Jahren 1854 bis 1858 nach den Plänen des Architekten Ludwig Förster. Der Innenraum fasste 2.200 Sitzplätze und 1.500 Stehplätze. (APA, 11.11.2013)