Wien - Werbung und Verkaufserlös: Womit Zeitungen und Magazine lange gut lebten, kommen Medien in Zeiten von Internet und günstiger TV-Produktion nicht mehr so leicht aus.

Die Wiener Technologieagentur ZIT förderte eine erste Studie von Klaus Weinmaier in Kooperation mit dem Forum Journalismus und Medien (Fjum) über Erlösströme österreichischer Medienhäuser. Der frühere Mitarbeiter des STANDARD ist nun mit seinem "Engagement Lab" Medienberater. Er führte für den ersten "Medienfokus" Interviews mit Medienmanagern, Daten zur wirtschaftlichen Lage übernimmt er auch von der Übersicht der größten Medienhäuser, die der ­STANDARD erstellt.

Umsätze aus Vertrieb und Werbung der gedruckten Tageszeitungen und Magazine seien noch immer "mit Abstand wichtigste Erlösquellen". Digital sind bisher einzig Displaywerbung und Kleinanzeigen "relevant". Bezahlinhalte für Online- und Digitalinhalte zu entwickeln nennt Weinmaier "die größte Herausforderung".

Das mag auch an der Landesgröße liegen: US-Experte Jeremy Caplan (Tow-Knight Center for Entrepreunerial Journalism) sah bei der Präsentation Bezahlschranken wie jene der "New York Times" nur für große Märkte geeignet. Seine Formel an dem Beispiel: Von 60 Millionen Lesern kämen sechs an die Bezahlschranke und 600.000 bezahlten.

Die Menschen würden aber für Archivinhalte zahlen, rät Caplan: Insofern seien "Medien wie Museen". Sein Grundsatztipp für Medien: "Man muss experimentieren." (red, DER STANDARD, 12.11.2013)