Wien - An diesem Samstag fanden sich keine Rocker in der Local-Bar ein, sondern passionierte Yoyo-Spieler und solche, die es noch werden wollen. Da der österreichische Yoyo-Club zu wenige Mitglieder hat, ist er kein Verband, richtet aber dennoch Meisterschaften aus.

Bis zum Mittag trafen mehr und mehr Alt-Stars, Organisatoren, Nachwuchshoffnungen und deren bereitwillig jubelnden Eltern ein. Und die Organisatoren hatten nicht zu viel versprochen, als sie internationale Gäste via Homepage angekündigt hatten: Insbesondere aus der Slowakei und Ungarn waren passionierte Yoyo-Spieler angereist. Darunter sogar einer mit einem „Duncan"-Sponsoring. Dazu muss man wissen, dass Duncan für den Yoyo-Sport das ist, was Nike für den herkömmlichen Sport ist.

Wie kann man die Asiaten schlagen?

Ähnlich wie im professionellen Gaming-Bereich, sind auch im Yoyo-Sport die Ostasiaten quasi unschlagbar. Während Zentraleuropa ein Yoyo-technisches Entwicklungsgebiet zu sein scheint, ist Osteuropa eine prosperierende Region, und Ostasien die einzige Supermacht des Yoyo. So überrascht es auch nicht, dass die durchschnittlichen Trainingszeiten asiatischer Spieler mit bis zu zwölf Stunden angegeben werden. Selbst der Stargast des Tages, der gesponserte Spieler aus Ungarn, muss beschämt zugeben: „Sorry, guys." Er habe noch nie einen asiatischen Yoyo-Spieler schlagen können.

Nachwuchs greift nach den Sternen

Doch nicht umsonst sind bei der Meisterschaft in der Kategorie 1A Semi-Pro Nachwuchshoffnungen samt elterlichem Backup angetreten. Und was als Amateur-Einstieg gedacht war, stellte die darauffolgenden Kategorien in den Schatten. Ein frisch gebackener Neunjähriger beherrschte sein Yoyo im zarten Beiklang elektronischer Beats. Doch trotz der guten Nachwuchsaussichten des österreichischen Yoyo-Sports wünschen sich die Organisatoren mehr Interesse und mehr Sponsoren für den Yoyo-Sport. In Ostasien ist man da schon viel weiter. (Sinisa Puktalovic, daStandard.at, 11.11.2013)