Wien - Trotz eines 30-prozentigen Anstiegs der Kredit-Risikokosten um 230 Millionen auf 999 Mio. Euro in den ersten neun Monaten hat die Bank Austria ihren Gewinn über einer Milliarde gehalten. Vor allem in der defizitären Ukraine-Bank, aber auch in Kroatien und Rumänien kamen faule Kredite teurer. Auf der anderen Seite spülte der Verkauf türkischer Versicherungsbeteiligungen 191 Mio. Euro in die Kassa.

Wie die UniCredit-Tochter Bank Austria am Dienstag mitteilte, lag das Konzernergebnis nach Steuern per Ende September 2013 bei 1,086 Mrd. Euro. Das war etwa ein Prozent weniger als vor Jahresfrist (1,099 Mrd. Euro). Bankchef Willibald Cernko sprach in einer Mitteilung von einem "respektablen Ergebnis". Allerdings müsse man sehen, dass der Großteil des Gewinns aus Zentral/Osteuropa (CEE) komme. In Österreich drücke ein immer schwerer werdender Kostenrucksack auf die Profitabilität.

148 Millionen Bankensteuer

Dass bei einem gruppenweiten Konzerngewinn nach Steuern von 1,086 Milliarden Euro 1,111 Mrd. Euro aus der Division CEE kommen, lässt laut Banksprecher nicht automatisch darauf schließen, dass das Österreich-Geschäft rot sei. Die Österreich-Division schrieb laut Bankangaben unterm Strich folgende Profite: 111 Mio. Euro mit Privat/Firmenkunden, 23 Mio. Euro im Private Banking und 127 Mio. Euro im Corporate- und Investmentbanking.

An Bankensteuern (samt ungarischer Finanztransaktionssteuer) fielen in den ersten neun Monaten 148 Mio. Euro an, auf Österreich entfiel dabei die fast Hälfte der Summe (72,6 Mio. Euro). Kostentreibend wirkten zudem zusätzliche IT-Aufwendungen. Das Kreditrisiko im Inland stieg nur leicht um fünf Prozent auf 173 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die Ukraine-Kreditrisikokosten wurden um fast die Hälfte aufgestockt.

Nettozinsertrag stabil

62 Prozent aller Erträge sind Nettozinsertrag. Der war nach neun Monaten mit 3,27 Mrd. Euro praktisch stabil. Die Betriebserträge waren bis September bei 5,29 Mrd. Euro um 1,6 Prozent höher, der Aufwand legte um 2,4 Prozent auf 2,96 Mrd. Euro zu. Vor Risiko war das Betriebsergebnis leicht höher, nach Kreditrisiko sank der Betriebsgewinn um 14 Prozent auf 1,33 Mrd. Euro.

Ende September lag die Bilanzsumme bei 197,1 Mrd. Euro, ein Rückgang um 10,5 Mrd. Euro seit dem Ultimo 2012. Das lag unter anderem an Verkäufen (kasachische ATF-Bank), aber auch an Währungseffekten. Die Kernkapitalquote (Core Tier 1) wurde zum Stichtag mit 11,3 Prozent beziffert. (APA, 12.11.2013)