Erst seit wenigen Monaten bieten die Wiener Linien ihre Fahrplandaten als Open Data an. Entwickler können auf die Daten zugreifen, um eigene Anwendungen und Apps zu schreiben. Die ersten Apps und Experimente zeigen, dass die Veröffentlichung dieser Daten eine gute Idee war, es scheint ein voller Erfolg zu sein.
Bestrebungen in Richtung Open Data
Bis die Wiener Linien ihre Daten veröffentlicht haben, war es allerdings ein langer und beschwerlicher Weg. Andere Verkehrsunternehmen und –verbünde reden sich auf Anfrage von Open-Data-Interessierten immer wieder auf das Projekt Verkehrsauskunft Österreich aus. Die Open-Data-Aktivisten Robert Harm und Patrick Wolowicz haben sich mit dem Unternehmen getroffen, um herauszufinden, wie es um die Bestrebungen in Richtung öffentlicher Daten seitens der Verkehrsauskunft steht.
Verbinden von sämtlichen Verkehrsdaten
Nun stellt sich heraus: Der Verweis der Verkehrsverbünde, bei Open-Data-Fragen die Verkehrsauskunft Österreich zu fragen, ist eine fadenscheinige Ausrede. Denn dort will man von Open Data eigentlich vorerst nichts wissen. Die VAO bietet Routen und Abfahrtsdaten für ganz Österreich an, wobei Echtzeitdaten erst ab 2015 verfügbar sein sollen. Das Projekt versucht, so die Website "Offene Öffis", sämtliche Verkehrsdaten Österreichs zu verbinden.
Verkauf von Nutzungsrechten
Es handelt sich dabei um kein Open-Data-Projekt. Die VAO will, dass Verkehrsunternehmen in Zukunft ihre Daten und ihre Suchmaske verwenden, um die eigenen nicht mehr warten zu müssen. Da die langfristige Finanzierung nicht gesichert sei, wird überlegt, Google, TomTom oder anderen Unternehmen die Nutzungsrechte am Server zu verkaufen.
Entscheidung liegt bei Unternehmen
Damit die Daten zu Open Data werden, müssten die Unternehmen also selbst entscheiden, ob das passiert. Die VAO kann dies nicht entscheiden, weil die Daten de facto nicht der Verkehrsauskunft gehören. Auch die Politik könne hier keinen Einfluss nehmen. Die Entscheidung lässt sich also nicht einfach auf ein Projekt abschieben, dessen Ambitionen offensichtlich in eine andere Richtung gehen. (iw, derStandard.at, 12.11.2013)