Kufstein - Wenig zufrieden mit der Verfahrensdauer bei der Korruptionsbekämpfung haben sich Experten der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Dienstag beim 22. Forum der Staatsanwälte in Kufstein in Tirol gezeigt. Vor allem die großen Datenmengen und Schwierigkeiten bei Kontoöffnungen würden laut Ilse-Maria Vrabl-Sanda, Leiterin der WKStA, die Verfahren unnötig in die Länge ziehen.

"Wir müssen noch effizienter und schneller werden", meinte Vrabl-Sanda bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Was fehlt Österreich noch zu einer effizienten Korruptionsbekämpfung?". Das Nachvollziehen von Zahlungsflüssen würde oft Monate in Anspruch nehmen, erzählte die Leiterin der WKStA. "Dabei würde es Mittel und Wege geben, wie wir schneller werden können", fügte sie hinzu.

"Mehr Zusammenarbeit"

Christian Pilnacek, Chef der Sektion Strafrecht im Justizministerium, kritisierte vor allem die geringe Bereitschaft zur Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen. "Wir haben Kontrolleinrichtungen, die sich nicht unterstützen. Dabei könnte die Korruptionsbekämpfung durch verstärkte Zusammenarbeit viel besser werden", meinte er.

Vor einer Bagatellisierung von "minder schweren Bestechungsversuchen" warnte Robert Jerabek, Rechtsschutzbeauftragter im Justizministerium. Es gäbe jetzt ein nützliches und brauchbares Gesetz, welches auch ausgenützt werden sollte, meinte Jerabek.

Grundsätzlich habe man mit der Einrichtung WKStA einen "wichtigen und richtigen Weg" zur Korruptionsbekämpfung beschritten, meinte Vrabl-Sanda. "Die Erfahrung, das Wissen, die Ausbildung und der Austausch tragen zur Stärkung der Strafverfolgung bei." (APA, 12.11.2013)