Wien - Für die politische Grundsatzentscheidung zur Sanierung des Parlaments in Wien wird es ernst. Spätestens bis Ende November erhalten die Fraktionen eine Projektinformation mit insgesamt sechs Varianten inklusive Kostenschätzungen vorgelegt, hieß es am Dienstag aus dem Parlament. Die Frage des Ausweichquartiers könne erst danach entschieden werden.

Das Papier wurde in den vergangenen Monaten vom Projektteam der Parlamentsdirektion in Zusammenarbeit mit der von den Ziviltechnikern Vasko+Partner gestellten Projektsteuerung ausgearbeitet, hieß es. Derzeit wird es finalisiert. Es enthält eine Gegenüberstellung der sechs Varianten (Gebäuderestnutzung, vier Sanierungsvarianten, Neubau) samt den jeweiligen Kostenschätzungen.

Die Parlamentsfraktionen sollen auf dieser Grundlage eine Variante auswählen, die Entscheidung soll im ersten Quartal 2014 im Nationalrat fallen. Auf Basis dieser Grundsatzentscheidung kann der Generalplaner, der im derzeit laufenden Vergabeverfahren ausgewählt wird (Zuschlag im zweiten Quartal 2014), dann mit konkreten Vorgaben beauftragt werden.

Ausweichquartier wird zuletzt entschieden

In der Projektinformation sind auch verschiedene Optionen für ein etwaiges Ausweichquartier während der Sanierungsarbeiten (inklusive Kostenschätzungen) enthalten. Diese Frage hänge von der Grundsatzentscheidung über Volumen und Umsetzung der Generalsanierung ab, wurde betont. Ob also 2016 tatsächlich in das alte Gebäude der Wirtschaftsuniversität (WU) übersiedelt wird oder man eine andere Variante wählt (zuletzt geisterten das Wiener Rathaus oder auch die Hofburg durch die Medien) wird somit erst zuletzt entschieden.

Eine Generalsanierung würde brutto auf rund 400 Mio. Euro kommen, inklusive Dachausbau des Hauses am Ring könnten es etwa 500 Mio. Euro werden, hat Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) zuletzt erklärt. Budgetwirksam soll die erste Tranche für die Generalsanierung - für die bereits 2009 erste Anläufe genommen wurden - frühestens 2017 und in den Folgejahren werden. (APA, 12.11.2013)