Bild nicht mehr verfügbar.

Michael Landau ist neuer Präsident der Caritas Österreich.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien/Zwischenwasser - Der katholische Priester Michael Landau wurde am Mittwoch zum neuen Präsidenten der Caritas Österreich gewählt. Entgegen erster Informationen erfolgte die geheime Abstimmung bei der Direktorenkonferenz im Vorarlberger Zwischenwasser (Bezirk Feldkirch) nicht ohne Gegenstimme, sondern laut Küberl mit Zwei-Drittel-Mehrheit der acht anwesenden Direktoren. Entschuldigt waren Bischof Manfred Scheuer und die burgenländische Direktorin Edith Pinter.

Landau tritt damit die Nachfolge Franz Küberls an, der den Posten 1995 übernommen hatte. Der 53-jährige Wiener galt als Caritas-Leiter der Erzdiözese Wien im Vorfeld der Wahl als aussichtsreichster Kandidat für das Amt. Er wurde für drei Jahre gewählt, die offizielle Amtsübergabe findet am 29. November statt.

In einer ersten Reaktion zeigte sich Landau erfreut und dankbar für das Vertrauen, das ihm die Caritasdirektoren ausgesprochen haben. "Die Aufgabe der Caritas ist Nächstenliebe ohne Wenn und Aber. Wir stehen an der Seite der Armen", erklärte Landau auf die Schwerpunkte seiner Arbeit angesprochen. Er werde "wo notwendig auch beharrlich und unangenehm sein", betonte Landau nach der Wahl im Bildungshaus Batschuns in Zwischenwasser.

Neben der Armutsvermeidung und -bekämpfung seien Pflege und Hospiz ein großes Feld. Man werde "mehr europäische Antworten" brauchen und dabei "ein klares Wort nicht scheuen", so der neue Präsident. "Es braucht den Blick über den Tellerrand", sagte er. Landau stellte sich hinter die Forderung seines Vorgängers Franz Küberl nach mehr Mitteln für die Entwicklungszusammenarbeit. Auch auf den Philippinen sei rasche Hilfe nötig. "Die Situation ist dramatisch, und jeder Euro rettet Leben", nutzte Landau seinen ersten Auftritt für einen Appell.

"Guter Grundwasserspiegel der Solidarität"

Auch in Österreich sollten die Armen nicht vergessen werden. Die Kosten für eine "Kärntner Pleitebank" dürften nicht die Armen bezahlen, erklärte er in Richtung einer neuen Bundesregierung. Der "gute Grundwasserspiegel der Solidarität" in Österreich stimme ihn aber zuversichtlich für die künftigen Herausforderungen.

Küberl zeigte sich "wahnsinnig froh" über das Wahlergebnis. "Es ist ein sehr guter Weg für die Caritas gestaltet worden", so Küberl. Er wünsche seinem Nachfolger "Gottvertrauen, Menschenvertrauen und Kraft". Ratschläge wollte er ihm nicht erteilen, so Küberl auf entsprechende Frage. Landau sei ohne Zweifel sein Wunschkandidat gewesen. Die Caritas sei nun "in den besten Händen, im besten Herzen und im besten Kopf". (APA/red, derStandard.at, 13.11.2013)