Hamburg - Die USA sollen nach gemeinsamen Recherchen des Norddeutschen Rundfunks und der "Süddeutschen Zeitung" von Deutschland aus Entführung und Folter im Kampf gegen Terrorismus organisiert haben. Der Secret Service und das US-Heimatschutzministerium hätten auf deutschen Flughäfen Verdächtige festgenommen, berichtete der Journalist John Goetz ("Panorama") am Donnerstag in Hamburg.

Agenten hätten für die USA Asylbewerber ausgeforscht und Informationen gesammelt, die bei der Bestimmung von Drohnen-Zielen eine Rolle spielen könnten, sagte Goetz. Der Aufbau geheimer Foltergefängnisse sei einem CIA-Stützpunkt in Frankfurt übertragen worden.

Nach Angaben von Goetz sind diese Ergebnisse das Fazit von Gesprächen mit Informanten aus den USA und der Recherche in US-Datenbanken. "Pensionierte US-amerikanische Sicherheitsmenschen sind sehr gesprächig", sagte Goetz. Er hatte kürzlich auch den Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele beim Treffen mit dem Geheimdienst-Enthüller Edward Snowden begleitet.

Die Ergebnisse unter dem Titel "Geheimer Krieg" sollen von Freitag an in NDR-Programmen und in der "SZ" veröffentlicht werden. Die investigative Zusammenarbeit zwischen den Medien besteht den Angaben zufolge seit zwei Jahren. (APA, 14.11.2013)