Wien - Der mexikanische Großaktionär America Movil will nach dem Streit um die Vorherrschaft bei der niederländischen KPN offenbar gute Stimmung verbreiten: Man plane keine feindliche Übernahme der Telekom Austria (TA). "Ich mag schon das Wort Übernahme nicht. Das klingt nach einer unfreundlichen Aktion. Von uns kann man vieles erwarten, aber nichts Unfreundliches", sagte America-Movil-Chef Daniel Hajj der Illustrierten News. Die österreichische Regierung sei Partner und mit ihr wolle man gemeinsam vorgehen. "Wir sind nicht als Aktionäre eingestiegen, um den Konzern zu übernehmen."

An einer Kapitalerhöhung werde sich America Movil beteiligen. "Ich habe uns als stabilen Partner bezeichnet. Das gilt auch für den Fall einer Kapitalerhöhung", sagte Hajj. Frisches Geld wird die TA brauchen, wegen der Mobilfunkfrequenzen steigt die Nettoverschuldung auf das Dreifache des operativen Ergebnisses (Ebitda).

Operativ ist nach einem Gewinneinbruch im Sommer keine Besserung in Sicht. Der Überschuss im dritten Quartal brach um fast die Hälfte auf 51,3 Millionen Euro ein, der Umsatz ging gut fünf Prozent auf 1,04 Milliarden Euro zurück und der Nettogewinn schmolz um 11,6 Prozent auf 159,2 Mio. Euro. (ung, DER STANDARD, 15.11.2013)