Seit der offiziellen Eröffnung am Freitag hat Wien sein „neues Leichtathletik-Zentrum", das Bürgermeister Michael Häupl nach der vom Volk negativ beantworteten Olympiafrage angekündigt hatte. De facto wurde die gute alte Cricket-Anlage im Prater renoviert. Hier ist der Kenianer Henry Rono am 11. Juni 1978 in 27:22,5 Minuten einen Weltrekord über 10.000 Meter gelaufen, das dazugehörige Bild zeigt ihn ganz links, daneben den Kolumbianer Domingo Tibaduiza sowie Ronos Landsmann Joel Cheruyiot. In den folgenden Jahren hat die Anlage mehr schlechtere denn bessere Zeiten erlebt, das soll sich nun ändern, wenn es nach Walter Ottmann geht, dem Präsidenten des Wiener Leichtathletikverbands.

Tatsache ist, dass sich vor allem die Trainingsbedingungen der Wiener Leichtathleten schlagartig verbessern sollten. Die Renovierung hat 800.000 Euro gekostet, die zum Teil auch in neue Einrichtungen flossen. So gibt es nun je zwei Wurf-, Stabhochsprung- und Dreisprunganlagen sowie sogar vier Weitsprunganlagen. Die Laufbahn wurde von Grund auf saniert, sie umfasst auf der Geraden acht Bahnen, in der Kurve allerdings nur sechs, was internationalen Wettkampfstandards nicht gerecht wird. Ähnliches gilt für die Melde- und Zeitnehmungshütte sowie für die Tribünen, deren Sanierung und Überdachung noch in Angriff genommen wird. Auch das neue zweistöckige Gebäude (mit dem WLV-Transparent) ist noch nicht eingerichtet, hier sollen bis Jahresende Garderoben, ein Physiotherapieraum, eine Kraftkammer und das Wiener Verbandsbüro Platz finden.

Der Eröffnung am Freitag wohnten auch etliche Athleten bei, die meisten von ihnen trainieren derzeit allerdings bereits in Hallen, beispielsweise im nahen Dusika-Stadion. Sogesehen wird es wohl bis Frühling 2014 dauern, bis es sich wirklich abspielt. Im „neuen Leichtathletik-Zentrum". (fri, 15.11.2013)

Foto: Cricket
Foto: STANDARD/Heribert Corn
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WLV-Präsident Walter Ottmann präsentiert die Anlage.

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