Navigationsdaten mit dem Abstandstempomaten zu koppeln versucht der VW-Konzern um damit Sprit zu sparen.

Foto: Volkswagen

Zwar passiert es noch hin und wieder, aber die Zeiten, als wir wie wild auf die nächste rote Ampel losstürmten, um dort, wie wir meinten, eine elegante Vollbremsung hinzulegen, sind vorüber. Der Verkehr ist zu dicht, der Spritpreis zu hoch und mittlerweile auch das Gewissen dabei schlecht.

Kluges, vorausschauendes Fahren ist angesagt.

Vorteil vertrauter Straßenverlauf

Mit unserer persönlichen Sinneswahrnehmung lässt sich schon viel erreichen, so hat man bereits einen erheblichen Vorteil, wenn einem der Straßenverlauf vertraut ist, vor­ausgesetzt man nutzt die Ortskenntnis nicht zur Temposteigerung. Kurven, Gefälle und Steigungen können in die persönliche Taktik zum Spritsparen und Gleiten einfließen.

Kennt man den Weg aber nicht, sind die Möglichkeiten bereits begrenzt, schließlich sieht man ja nicht besonders weit und schon gar nicht ums Eck.

Komfortgewinn und weniger Energieverbrauch

VW und Porsche arbeiten deshalb intensiv an Möglichkeiten, den Streckenverlauf vorherzusehen und darauf aufbauend den Energieeinsatz optimal zu steuern, selbstverständlich, wie man sagt, nicht um uns zu bevormunden, sondern um den Fahrkomfort zu erhöhen und den Energieverbrauch zu minimieren.

So soll die Funktion des Abstandstempomaten um Parameter aus der Fahrzeugortung und Kartendaten erweitert werden, etwa Geschwindigkeitsbeschränkungen, Ortsgebiete, Kurven, Staus, Steigungen und Gefälle. Das Ganze nennt man Green Driving.

Und damit wir tatsächlich nicht das Gefühl haben, bevormundet zu werden, soll der Fahrer selbst die Gewichtung der Einflussgrößen vornehmen können, etwa der gewünschten Fahrzeit oder des Verbrauchs. Und man hat das schon getestet: Wer die Sache auf einen vernünftigen Kompromiss anlegt, kann unter Aufwendung von drei Prozent mehr Zeit 13 Prozent Sprit einsparen. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 15.11.2013)