"Österreich" und "Unsere Antwort an die ÖFB-Fußballer".

Foto: Faksimile

Nachdem die ÖFB-Elf am Mittwoch in einem offenen Brief die Gratiszeitung "Österreich" heftig kritisierte, gibt es nun eine Reaktion des Blattes. Die Fußballer sprachen wie berichtet von "schlecht bis gar nicht recherchierten Artikeln" und "Exklusivinterviews, für die niemand von uns jemals interviewt worden ist".

Ein "bemerkenswerter" Brief, antwortet nun "Österreich". "Weil es nicht alle Tage vorkommt, dass sich Fußballprofis hinsetzen und stundenlang gemeinsam einen Brief an eine Zeitung verfassen", wertet das Blatt dies auch als "Zeichen der Wertschätzung" und "Leserkritik".

"Definitiv unwahr" sei jedoch der Vorwurf, man habe Exklusivinterviews abgedruckt, ohne vorher ein Interview zu führen. Dafür will das Blatt, anders als die Kicker, auch Belege haben. Zitat "Österreich": "Gestern konnte niemand im ÖFB - weder der Präsident oder Pressesprecher noch einzelne Spieler - ein konkretes Interview nennen, das nicht auch tatsächlich geführt wurde. Vom ÖFB genannt wurden nach ausdrücklicher Nachfrage nur zwei Sätze, die nach Meinung einzelner ÖFB-Spieler so nicht gesagt wurden."

"Größere journalistische Sünden"

So soll "Österreich" David Alabas Aussage "Dazu gebe ich keinen Kommentar!" ergänzt haben: "Ich bin glücklich - gebe aber dazu keinen Kommentar!" Eine "Unkorrektheit", für die man sich nun "selbstverständlich" entschuldige, es gebe "in diesem Land sicher größere journalistische Sünden als diese".

Den Vorwurf der "reißerischen" Berichterstattung will man sich aber "zu Herzen" nehmen. "Wir haben sicher, wie Zeitungen weltweit oft bei Niederlagen, gelegentlich über das Ziel hinausgeschossen", heißt es.

Verhaberung mit "Mimoserln"

Dass Fußballer "oft wie Mimoserln" reagieren, führt "Österreich" auf die Verhaberung von Journalisten und Sportlern zurück. Oft würden Fußballer hierzulande mit "Samthandschuhen angefasst", auch wegen "millionenschwerer 'Sponsorverträge'" des ÖFB mit Zeitungen, "die wir nicht haben". "Mit dem Erfolg von 'Österreich' hat sich dieser 'Verhaberungsjournalismus' geändert", heißt es weiter. (red, derStandard.at, 15.11.2013)