Banjul - Nach mehreren anderen afrikanischen Staaten hat am Freitag auch Gambia seine diplomatischen Beziehungen mit Taiwan abgebrochen. Die Entscheidung sei im "strategischen nationalen Interesse" getroffen worden, erklärte Präsident Yahya Jammeh. Er betonte aber, dass sein Land auch weiter "freundschaftliche Beziehungen" zum taiwanischen Volk unterhalten wolle. Taiwans Außenminister Simon Ko äußerte in Taipeh "Schock und Bedauern" über die Entscheidung.

Die staatliche Unabhängigkeit Taiwans, das von China als abtrünnige Provinz betrachtet wird, wird weltweit nur von 22 Länder anerkannt, die meisten davon Entwicklungsländer. In Afrika, das seit Jahren Milliardeninvestitionen aus China erhält, unterhalten nach der Entscheidung Gambias noch drei Staaten Beziehungen mit Taiwan. Gambia ist das erste Land seit dem Amtsantritt von Taiwans Präsident Ma Ying Jeou im Jahr 2008, das die Beziehungen mit Taipeh abbricht.

Taiwan hat Millionen Dollar in die Infrastruktur sowie den Gesundheits-, Bildungs- und Landwirtschaftssektor in Gambia investiert. Jammeh nannte Taiwan im Jahr 2010 "einen der besten Freunde" seines Landes und versprach, dem Staat zu helfen, "seine rechtmäßige Stellung in der Welt" zu erlangen. Ma reiste im Jahr 2012 dafür nach Gambia. Nun erkennen in Afrika nur noch Burkina Faso, Swasiland sowie der kleine Inselstaat São Tomé und Príncipe Taiwan an. (APA, 15.11.2013)