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Foto des Löwenmenschen vor der aktuellen Vervollständigung.

Foto: AP/Daniel Kopatsch/dapd

Ulm - Mit einem Alter von 30.000 bis 40.000 Jahren ist der sogenannte Löwenmensch vom Hohlenstein-Stadel eines der ältesten bekannten Kunstwerke der Menschheit. Die 31 Zentimeter große Statuette aus der Altsteinzeit wurde aus einem Mammutstoßzahn geschnitzt und stellt ein aufrecht stehendes Mischwesen aus Mensch und Löwe dar.

Die Bruchstücke der Statuette wurden 1939 in der Stadel-Höhle im Lonetal im Südwesten Deutschlands entdeckt und fanden zunächst nur geringe Beachtung. In den 60er Jahren wurde ein Teil davon zusammengesetzt, später gefundene Fragmente wurden dann in den 80ern hinzugefügt. Seitdem konnten aber zahlreiche weitere Fragmente freigelegt werden.

Neuer Anlauf

Heuer entschloss man sich daher dazu, eine Neurekonstruktion anzugehen. Dafür müsste der Löwenmensch zunächst allerdings wieder vorsichtig  in seine Einzelbestandteile zerlegt werden. Insbesondere galt es dabei, den früher verwendeten Klebstoff zu entfernen, ohne das Elfenbein zu beschädigen. Rund 80 Fragmente konten anschließend neu in die Figur eingesetzt werden, teilte das Ulmer Museum mit, wo die Figur erstmals nach der Restaurierung zu sehen ist. Der Löwenmensch gilt nun als weitgehend komplett.

Bei dieser aufwendigen Puzzle-Arbeit ist auch ein Geheimnis gelüftet worden, das Archäologen seit Jahrzehnten Rätsel aufgibt: Nämlich die Frage nach dem Geschlecht. Ein kleines, dreieckiges Plättchen im Schambereich ist den Experten zufolge ein klarer Beweis dafür, dass die Statuette einen Mann darstellt. (red/APA, derStandard.at, 16. 11. 2013)