München/Peking - Ein Sprecher der chinesischen Uiguren-Minderheit hat am Sonntag chinesischen Medienberichten widersprochen, wonach neun Bewaffnete bei einem Angriff auf eine Polizeistation in der Provinz Xinjiang getötet worden seien. Es habe keinen Angriff gegeben, vielmehr seien Dutzende demonstrierende Uiguren von Sicherheitskräften festgenommen worden, erklärte Dilxat Raxit vom "Weltkongress der Uiguren.

Die Aktivistengruppe hat ihren Sitz in München. Raxit verlangte von der Staatengemeinschaft "Sofortmaßnahmen", um zu verhindern, dass die Regierung auf uigurische Demonstranten schießen lasse. Die muslimischen Uiguren machen den Großteil der Bevölkerung Xinjiangs aus, sind in China jedoch eine Minderheit. Sie werfen der chinesischen Zentralregierung die Unterdrückung ihrer religiösen Rechte vor.

Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua hatte Samstagabend von einem Angriff auf eine Polizeistation berichtet. Sicherheitskräfte hätten die Attacke abgewehrt und dabei neun Angreifer getötet, nachdem zuvor zwei Polizisten erschossen worden seien. Dem Bericht zufolge waren die Angreifer mit Äxten und Messern bewaffnet, als sie die Wache in Serikbuya in der Präfektur Kashgar stürmen wollten. Zwei Polizisten seien zudem verletzt worden, meldete Xinhua. (APA, 17.11.2013)