Tiflis - Georgiens neuer Präsident Georgi Margwelaschwili hat das Amt nach fast zehn Jahren von Michail Saakaschwili übernommen, dem Helden der Rosenrevolution von 2002. In seiner Antrittsrede sagte der 44-Jährige, er strebe fünf Jahre nach einem Krieg gegen Russland eine vorsichtige Annäherung an Moskau an. Priorität besitze aber die Westintegration der Südkaukasusrepublik, sagte er am Sonntag in Tiflis.

Saakaschwili boykottierte aus Protest gegen die neuen Machthaber die Zeremonie. Er verlieh als letzte Amtshandlung mehr als 1.000 Orden, etwa an Ex-US-Außenministerin Hillary Clinton. Nach zwei Amtszeiten durfte Saakaschwili nicht mehr zur Präsidentenwahl Ende Oktober antreten. Margwelaschwili gewann die von internationalen Wahlbeobachtern als demokratisch gelobte Abstimmung mit 62 Prozent. Seine erste Reise geht zum EU-Ost-Gipfel Ende November in Vilnius.

Der Ex-Hochschulrektor wird meist repräsentative Aufgaben erfüllen. Die wichtigsten Befugnisse gehen nach einer Verfassungsänderung auf Regierungschef Bidsina Iwanischwili über. Dieser will das Amt an diesem Mittwoch nach nur einem Jahr an seinen Vertrauten Innenminister Irakli Garibaschwili übergeben. Beobachter sehen dies als Taktik des Milliardärs, sich ohne offiziellen Posten Einfluss zu sichern. (APA, 17.11.2013)