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Die Angabe der Pistenkilometer soll vereinheitlicht werden.

Foto: Reuters/PETR JOSEK

Wien - Die Diskussion um irreführende Angaben bei der Zahl der Pistenkilometer in den heimischen Wintersportorten hat auch im Bundesland Salzburg Folgen. Einige Skigebiete haben nachgemessen und die Zahlen nach unten revidiert. Der Handlungsbedarf war gegenüber manchen Skigebieten in Tirol aber gering.

"Wegen der niedrigen Höhenlage und der vielen Pisten im Wald haben wir in Salzburg keine so riesigen Flächen. Es gibt daher weniger breite Pisten, die doppelt oder dreifach gerechnet werden können", so Ferdinand Eder vom Fachverband der Salzburger Seilbahnen. Dennoch hat eine Rundfrage ergeben, dass es in den bekanntesten Skigebieten Korrekturen gab.

760 Pistenkilometer

In der Ski Amade wurden etwa alle 356 Pisten nachgemessen. In Summe hat der größte Skiverbund Österreichs dabei rund 100 Pistenkilometer eingebüßt - von insgesamt 860 Kilometer auf nunmehr 760 Kilometer. "Die Zahlen war vorher nicht falsch, nur ist die Messung jetzt normiert worden", betonte Ski-Amade-Mangager Christoph Eisinger gegenüber der APA. "Am Angebot für den Skifahrer hat sich ja nichts geändert." Allerdings: Die Homepage der Ski Amade wies am Freitag noch immer den alten Wert aus.

Einen Marketing-Nachteil durch niedrigere Zahlen fürchtet Eisinger nicht. "Früher oder später werden sich alle an die neuen Richtlinien halten. In Österreich herrscht dann Waffengleichheit." Ziel sei es aber, die Regelung europaweit zum Standard zu erheben. Die Chancen dafür stehen offenbar gut. Mit Deutschland und der Schweiz habe man sich laut Fachverband bereits abgestimmt, auch Frankreich, Italien und Slowenien hätten signalisiert, den Empfehlungen zu folgen.

"Löbliche Ausnahme"

Nicht nachgemessen wurden übrigens die mit 200 Kilometern Länge ausgewiesenen Pisten im Skiverbund Saalbach-Hinterglemm/Leogang. "Wir sind in dem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der die Diskussion im Jänner 2013 ins Rollen gebracht hat, als löbliche Ausnahme erwähnt worden", so Walter Steiner, Betriebsdirektor und Prokurist der Saalbacher Bergbahnen. Die Abweichung sei nur bei wenigen Prozent gelegen, Handlungsbedarf war nicht gegeben.

Dennoch schlägt Steiner vor: "Eigentlich wären Hektar-Angaben besser, weil sie die Pistenfläche berücksichtigen. In den USA ist es üblich, die Größe eines Skigebiets so darzustellen. Der Hektar ist aber für unserer Gäste eine schwer vorstellbare Einheit, das geht mit Kilometern einfach besser."

Und während in Courmayeur auf der italienischen Seite des Mont Blanc zwei Drittel der ausgewiesenen Pistenkilometer aus Routen im freien Gelände bestanden haben sollen, blieb man im höchst gelegenen Skigebiet Salzburgs, dem Kitzsteinhorn, ehrlich. "Wir sind von Haus aus ein kleines Skigebiet, aber bei Freeridern und Variantenfahrern sehr beliebt. Diese Strecken zählen wir natürlich nicht zu den Pistenkilometern dazu", so Günther Brennsteiner, Prokurist der Gletscherbahnen Kaprun.

Breite der Piste egal

Der Fachverband der Seilbahnen Österreichs empfiehlt seinen Mitgliedern seit Ende Mai 2013 eine Regelung zur Berechnung der Pistenlängen. So wird nunmehr etwa die schräge Länge in der Pistenmitte gemessen - ohne Zuschläge und völlig ungeachtet von der Breite der Piste. (APA, 17.11.2013)