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Der Marsboden enthält mehr helles Gestein, als bisher angenommen worden war (im Bild eine Aufnahme der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters).

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

London - Auf dem Mars wurden Anorthosite im Rahmen zweier Analysen von Aufnahmen der Raumsonde "Mars Reconnaissance Orbiter" gefunden. Der Boden des Roten Planeten enthält demnach vielerorts Feldspat-reiche Gesteine, wie sie zuvor nur auf der Erde und auf dem Mond beobachtet worden sind. Die Untersuchungen wurden im Journal "Nature Geoscience" veröffentlicht. Bisher waren Forscher davon ausgegangen, dass der Marsboden fast ausschließlich aus dichtem, dunklen Basalt besteht.

Umfangreichere Magma-Aktivität als bisher angenommen

Die Gruppen um James Wray vom Georgia Institute of Technology (USA) und um John Carter von der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile hatten mit einem Infrarot-Spektrometer an Bord der Raumsonde mehrere Mars-Regionen ausfindig gemacht, die Feldspat-reiches, leichteres Gestein besitzen. Die Entdeckung zeige, dass es sich bei dem kürzlich vom Marsrover "Curiosity" aufgespürten hellen Gestein vermutlich nicht um ein isoliertes Vorkommen handle. Das wiederum lege nahe, dass es auf dem jungen Mars eine viel umfangreichere Magma-Aktivität gab als bisher angenommen.

Feldspat ist normalerweise das Produkt komplexer Magma-Prozesse. Auf dem Mars, von dem anders als von der Erde keine Plattentektonik bekannt ist, gibt es kaum Hinweise auf eine wesentliche Magma-Evolution, in deren Rahmen durch wiederholtes Aufschmelzen und Kristallisieren leichteres, Feldspat- und Kieselerde-reiches Gestein entsteht. Solches "felsisches" Gestein bildet den wesentlichen Teil der Erdkruste.

Der Fund großer Regionen mit Feldspat-reichem Gestein könne nun möglicherweise helfen, die Herkunft der "Curiosity"-Funde zu klären, schreibt Briony Horgan von der Arizona State University (USA) in einem Begleitkommentar. (APA/red, derStandard.at, 18.11.2013)