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"Herziger" Protest gegen ein fundamentales Frauenrecht in Madrid. Bislang hat sich die konservative Regierung noch nicht dazu entschließen können, die Fristenlösung zu kippen.

Foto: REUTERS/JAVIER BARBANCHO

Madrid - In Madrid haben am Sonntag tausende Menschen für ein gesetzliches Abtreibungsverbot in Spanien demonstriert. Bei strömendem Regen und winterlichen Temperaturen marschierten die DemonstrantInnen mit herzförmigen Luftballons und roten "Recht auf Leben"-Shirts durch die Hauptstadt. Ausgerufen hatte die Demonstration die Organisation "Derecho a vivir" ("Das Recht zu Leben").

Regierung soll Fristenlösung zurücknehmen

Konservative Lobby-Gruppen hatten zu der Demonstration aufgerufen, um die Regierung zur Rücknahme eines 2010 erlassenen Gesetzes zu bewegen, mit dem Abtreibungen in dem katholisch geprägten Land nach dem Vorbild anderer europäischer Staaten erlaubt worden waren. Kurzzeitig gestört wurde der Protest von fünf Aktivistinnen der Frauenrechtsgruppe Femen.

Konservative Regierung blieb Versprechen schuldig

"Wir betrachten Abtreibung als Mord", sagte ein Demonstrant, der mitsamt seiner Familie aus dem 70 Kilometer entfernten Guadalajara angereist war. Er sei "genervt" von der konservativen Regierung, die eine Beschränkung des unter den Sozialisten verabschiedeten Gesetzes versprochen, wegen parteiinterner Streitereien aber bisher nicht umgesetzt habe.

Derzeit Abtreibung bis zur 14. Woche erlaubt

GegnerInnen wollen erwirken, dass Abtreibungen in Spanien schon ab dem Moment der Empfängnis verboten werden. Bisher gilt in Normalfällen die 14. Schwangerschaftswoche als Grenztermin. Bei gesundheitlichen Risiken für die Mutter oder schweren Fehlbildungen des Fötus sind Abtreibungen bis zur 22. Woche erlaubt. (APA, 18.11.2013)