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Der Masseverwalter lässt bei der insolventen Alpine alle Mobilien und Immobilien abverkaufen. Die Versteigerung der 39.000 Geräte hat weit mehr als erwartet gebracht.

Foto: reuters/ebenbichler

Bei der spanischen Mutter der insolventen heimischen Baufirma Alpine geht es Schlag auf Schlag und rascher als gedacht mit der Umsetzung des "Strategieplans 2015". Denn der einstige und lange Zeit wankende Baugigant muss als Ex-Alpine-Mutter unter anderem auch das Finanzloch, das das gescheiterte Österreich-Experiment hinterlassen hat, umgehend stopfen.

Die Ergebnisse der FCC sind freilich auch mit Ende des dritten Quartals tiefrot. Von den 645,9 Millionen Euro an Verlusten (im vergleichbaren Vorjahresquartal waren es 124,5 Mio. Euro) entfallen allein 419,9 Mio. Euro auf das Alpine-Desaster. Teuer zu Buche schlugen sich auch die Wertberichtigungen im Bereich nachhaltiger Energien, mit 225,2 Mio. Euro sowie in der FCC-Energie selbst - die heuer noch mehrheitlich verkauft soll.

Ein immenser Schuldenberg lastet ohnehin auf der FCC. Einer, der zeitweise durch die spanische Immobilien- und Wirtschaftskrise vor einem Jahr jenseits der sieben Milliarden Euro gipfelte. Die Verbindlichkeiten konnten zwar binnen des laufenden Jahres um 7,2 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro gesenkt werden. Dennoch vermochte man der andauernden Flaute am iberischen Infrastruktur-Binnenmarkt - mit einem Minus im Jahresvergleich von 9,8 Prozent - einzig dank ihrer Internationalisierung und Großaufträgen (Metro von Riad, Mersey-Brücke in Liverpool, Flughafen von San José, Costa Rica) trotzen.

So freut man sich am Konzernsitz in Barcelona über ein steigendes Auftragsvolumen von annähernd fünf Prozent, das heuer bereits bei über 32,5 Mrd. Euro lag. Und man geht von einer betont "kräftigen Erholung in den Bereichen Bau und Zement" für 2014 aus. Eine weitere Kündigungswelle in der eigenen Konstruktionssparte sei dennoch unumgänglich: Zusätzliche 1267 Angestellte werden abgebaut, nachdem bereits vor einem halben Jahr mehr als 830 Mitarbeiter gehen mussten. In Summe werden in etwa 40 Prozent der 3000 in der FCC-Bausparte verbleibenden noch heuer ihren Job verlieren. Gilt es doch auch, neue Investoren zufriedenzustellen. Wie etwa Microsoft-Gründer Bill Gates, der sich jüngst mit sechs Prozent bei der FCC um knapp 113,5 Mio. Euro einkaufte.

Ende der Anmeldefrist

Gestern, Dienstag, endete in Wien die Anmeldefrist für Gläubiger der Alpine Holding, der Mutter der Alpine Bau. Der KSV 1870 rechnet mit rund 7000 Gläubigern. Der Gläubigerschutzverband betonte, dass auch nach Ablauf der Frist noch Forderungen eingebracht werden können. Bei der Alpine Holding geht es um drei Anleihen von 290 Mio. Euro plus Zinsen.

Weiters soll die Alpine Holding Haftungen in Höhe von 400 Mio. Euro bei der Alpine Bau übernommen haben - diese kämen noch dazu, sollten sie angemeldet werden. Das Gesamtausmaß werde am 3. Dezember klar, wenn die Prüfungs- und Berichtstagsatzung erfolgt. Beim Gläubigerausschuss am Dienstag der Alpine Bau wurde bekannt, dass bisher 32 Mio. Euro aus der Verwertung lukriert werden konnten. 14.500 Forderungsanmeldungen gab es und 3,5 Mrd. Euro an Forderungen wurden anerkannt. (Jan Marot aus Granada, DER STANDARD, 20.11.2013)