Kairo - Zehn Soldaten sind auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel einem Selbstmordanschlag zum Opfer gefallen. Lokale Medien berichteten, bis zu 35 weitere Soldaten hätten durch die Explosion am Mittwoch zum Teil erhebliche Verletzungen erlitten. Ersten Informationen zufolge fuhr der Selbstmordattentäter mit einem Auto neben einen Bus der Armee und zündete dann eine in dem Fahrzeug versteckte Bombe.

Unklar blieb zunächst, ob der Fahrer alleine in dem Auto saß. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Er ereignete sich auf einer Straße, die den Grenzort Rafah mit der Provinzhauptstadt Al-Arish verbindet.

In den vergangenen Monaten hatte es im Norden der Sinai-Halbinsel mehrere blutige Anschläge auf Armee-Einheiten gegeben. Vor allem seit dem Sturz von Präsident Mohammed Morsi durch das Militär Anfang Juli nahm die Gewalt auf dem Sinai deutlich zu. Die Regierung macht für die Angriffe vorwiegend Islamisten verantwortlich.

Der Sinai hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einem Rückzugsort für militante Islamisten, denen Verbindungen zur Al-Kaida nachgesagt werden, entwickelt. Das Militär kämpft seit Monaten dagegen an. Die Beduinenstämme in dem dünn besiedelten Wüstengebiet zwischen Israel und dem Suez-Kanal haben seit langem ein gespanntes Verhältnis zur Regierung in Kairo, von der sie sich vernachlässigt fühlen. (APA, 20.11.2013)