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Das Ohr wacht vor dem ORF-Funkhaus.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

ORF-Chef Alexander Wrabetz und Radiodirektor Karl Amon bekamen Post von Radio-Redakteurssprechern. Anlass: Der Abgang von Ö1-Chefin Bettina Roither nach nur drei Jahren. Auch wenn sie private Gründe dafür angebe, vermuten sie: "Die Perspektive, als Ö1-Chefin in Zukunft nur einen immer größer werdenden Mangel  verwalten zu müssen, hat ihr die Entscheidung zu gehen gewiss nicht erschwert." Die Redakteurssprecher von Wissenschaft, Kultur und Religion in Ö1 haben deshalb auch Wünsche für die Nachfolge.

"Wir gehen davon aus, dass ein Nachfolger/eine Nachfolgerin nicht nach dem Kriterium gewählt wird, etwaige Personal- und Budgetsparanliegen willfährig auszuführen, sondern danach, wie die Qualität des Senders am besten zu stärken ist", schreiben sie Wrabetz und Amon in einer internen "Erklärung", die dem STANDARD vorliegt: "Die Stärkung einer Marke funktioniert nur, wenn man denen, die hinter ihr stehen, den Rücken stärkt."

Favoriten und Kandidaten

Als Favoriten für die Nachfolge kursieren Peter Klein (Literatur/Hörspiel), Wrabetz’ Exbüroleiter Kurt Reissnegger und Radio-Administrationschefin Ulrike Wüstenhagen. Wie Klein und Wüstenhagen hat sich vor drei Jahren Gerhard Moser, Literaturredakteur und Zentralbetriebsratschef, beworben. Auch ORF-Administrationschef Reinhard Scolik wird genannt – freilich wie schon oft und für viele Jobs.

Die Redakteurssprecher betonen: "Die Marke Ö1 nicht weiter zu schwächen, sondern - finanziell und personell - zu fördern, sollte im ureigensten Interesse eines  sich durch Public Value legitimierenden Gesamtunternehmens liegen." Sparmaßnahmen und Nicht-Nachbesetzungen frei werdender Posten "treffen uns besonders hart in der täglichen Arbeit". (fid, DER STANDARD, 20.11.2013)