Auswilderungsprogramme großer Greifvögel stoßen nicht nur bei uns auf Probleme. Das Image des Kondors in den Anden schwankt zwischen Viehdieb und potenziellem Touristenmagnet.

Quito - Mit einer Flügelspannweite von über drei Metern zählt der Andenkondor (Vultur gryphus) zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Die Geburt bzw. das Schlüpfen eines solchen Giganten in spe wird nun live im Internet übertragen.

Im Zoo der ecuadorianischen Hauptstadt Quito geht eine gut 60 Tage währende Brutphase gerade zu Ende. Die Elterntiere "Auki" und "Kawasay" wechseln sich dabei nach Kondor-Art ab, eine Kamera des Tourismusministeriums ist auf die Steinhöhle in ihrer Voliere gerichtet. Laut Zoodirektor Juan Manuel Carrion soll das Küken bis Samstag schlüpfen. Die Geburt habe sich etwas über den vorgesehenen Termin hinausgezogen, liege aber innerhalb der normalen Schwankungen, erklärte Carrion gegenüber der Zeitung "El Comercio".

Nach etwa einem halben Jahr wird der junge Kondor flügge. Sobald er ausgewachsen ist, soll er zusammen mit zwei anderen jungen Exemplaren in den Anden freigesetzt werden, wo die Bestände seit langem im Sinken sind. 

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(red, derStandard.at, 21. 11. 2013)