Wien - In der Initiierungs- und Planungsphase eines Bauprojekts lassen sich die Gesamtkosten am stärksten beeinflussen. Gerade hier werde aber oft gespart, klagen die Initiatoren der IG Lebenszyklus Hochbau, eines Zusammenschlusses von rund 50 Firmen der Bau- und Immobilienbranche. Zu oft mangle es an einer klaren Strategie und detailliert beschriebenen Leistungsbildern darüber, was in welchem Ausmaß benötigt werde. Auf 30 Prozent der Gesamtkosten schätzt Architekt Christoph Achammer (ATP Architekten) das Verschwendungspotenzial.

Wenn man also in die Planung mehr Brainpower stecke, "kostet das nicht mehr, spart aber unglaublich viel Geld und Energie", sagt M.o.o.Con.-Geschäftsführer Karl Friedl, wie Achammer einer der Initiatoren der IG. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, wurde in zweijähriger Arbeit ein "Leitfaden für Bauherren" entwickelt, der helfen soll, "die Prozesse im Sinne eines ökonomisch, ökologisch und sozial optimierten Gesamtergebnisses" neu zu definieren. Übersetzt heißt das vor allem, dass die Zusammenarbeit zwischen Bauherren (vulgo Nutzern), Planern, Ausführenden und späteren Bewirtschaftern besser werden müsse, sagt Friedl - wobei die Bauherren eben besonders gefragt seien. Deren Bestellwesen müsse sich ändern - "dann werden die anderen Dienstleister schon mitziehen." (mapu, DER STANDARD, 23.11.2013)