Stein des Anstoßes: Das Werbeplakat in Krems.

Foto: Andrea Brunner-Fohrafellner

In Krems hat es ein besonders sexistisches Werbeplakat zu lokaler Berühmtheit gebracht. Eine engagierte AHS-Lehrerin besucht das Sujet nämlich mit ihren Schülerinnen, um sie über Sexismus in den Medien aufzuklären.

Auf dem Plakat des niederösterreichischen Kleider-Boutique ist eine nackte Frau hinter einem Schreibtisch zu sehen.  An ihren Beinen sieht man, dass Jeans und Höschen hinuntergezogen wurden. Hinter ihr stehen zwei Männer (angezogen), wobei sie ein Mann fest bei den nackten Schultern packt. Betitel ist die Szene mit dem Slogan "Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen".

"Keine bösen Absichten"

Sexuell eindeutiger geht es eigentlich nicht. Boutique-Besitzer Alexander Lengauer, der das Plakat zudem selbst entworfen hat, kann den Vorwurf, dass die Darstellung Frauen zu Sexobjekten degradiere und Gewalt gegen Frauen verherrliche, allerdings nicht verstehen. "Natürlich wollen wir auffallen", sagt er gegenüber dem Kurier. Aber böse Absicht habe er keine gehabt. Mit dem Sujet wolle er lediglich auf die Vorzüge des Shopbesuchs anstelle von Online-Shopping hinweisen.

Lehrerin Andrea Brunner-Fohrafellner, die gegen das Sujet bereits Anzeige erstattet hat, bekommt nun Schützenhilfe von der Wiener Watchgroup gegen Sexismus. Die Ombudsstelle sieht in dem Sujet ganz klar eine "Mehrfachdiskriminierung" gegenüber Frauen. Und wir übrigens auch. (freu, dieStandard.at, 22.11.2013)