Gmunden - Nur mehr eine Hürde, wenn auch keine kleine, muss das umstrittene Projekt Seehotel Gmunden nehmen, um realisiert werden zu können. Es bedarf noch einer Zweidrittelmehrheit im Gemeinderat. Peter Freunschlag, der das Projekt "Lacus Felix" vor kurzem vom Industriellen Hans Asamer übernommen hat, zeigt sich aber optimistisch, dass "im Frühjahr 2014 die Bagger auffahren werden". Der Präsident des Linzer Eishockey-Clubs Black Wings, zugleich auch Geschäftsführer der GPM-Group, die auf Bauträgertätigkeiten fokussiert ist, hat die Finanzierung des 85-Millionen-Euro-Projektes jetzt "unter Dach und Fach gebracht".
Bereits seit 2006 existiert der Plan, auf einer künstlich geschaffenen Insel im Traunsee ein Luxushotel zu errichten. Doch das Vorhaben geriet immer mehr in Verruf. So brachten die Grünen eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft ein, worauf ermittelt wurde. Der Vorwurf lautete, die Stadtgemeinde habe das Seegrundstück zu billig an die Investoren verkauft und auch auf eine Pönale von zwei Millionen Euro im Fall einer Verzögerung des Projektes verzichtet.
Ermittlungen eingestellt
Die Ermittlungen wurden inzwischen eingestellt, und auch "alle rechtskräftigen Bescheide liegen vor", erklärt Freunschlag. "Es gab keine klebrigen Hände, keine Gefälligkeitsgutachten", versichert auch Hartmut Geese des Hotelbetreibers RIMC Austria.
30 Meter hoch soll das ellipsenförmige Hotel werden. 15 Nobel-Chalets sowie Wohnungen sind zudem geplant. Erst wenn das erste Hotelstockwerk steht, darf laut Vorgabe der Gemeinde der Bau der Wohneinheiten beginnen.
Fristverlängerung
Dennoch fehlt von politischer Seite noch ein Beschluss, um loslegen zu können. Erst muss noch die Fristverlängerung für das Rückkaufrecht genehmigt werden. Eigentlich hätte bereits bis Ende dieses Jahres das Viersternehaus laut Vertrag stehen müssen. Wenn nicht, besitzt die Stadt das Recht, das Seegrundstück zurückzukaufen. Wegen nicht vorhersehbarer Verzögerungen soll diese Frist nun bis 31. Mai 2014 verlängert werden, erklärt Freunschlag. Am 12. Dezember wird der Gemeinderat darüber abstimmen. (Kerstin Scheller, DER STANDARD, 23.11.2013)