BMW 6er Coupé

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München - Der Autobauer BMW bleibt trotz eines Gewinn- und Umsatzrückgangs im ersten Halbjahr voll auf Kurs. Im Gesamtjahr 2003 will der Konzern erneut das Rekordergebnis des Vorjahrs erreichen, wie Vorstandschef Helmut Panke am Donnerstag in München sagte: "Wir kommen von unten, aber das Ziel steht weiter."

Vor allem wegen des starken Euros sank der Umsatz im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich um 11,7 Prozent auf 10,241 Mrd. Euro. Für das erste Halbjahr ergab sich damit ein Rückgang von 8,3 Prozent auf 20,5 Mrd. Euro. Währungsbereinigt habe das Minus 0,9 Prozent betragen.

Absatz stabil

Das Ergebnis vor Steuern schrumpfte im zweiten Quartal um 7,2 Prozent auf 947 Mio. Euro, im Halbjahr um 12,5 Prozent auf 1,777 Mrd. Euro. Dabei schlugen die hohen Kosten für die Einführung der neuen 5er Reihe zu Buche. Der Überschuss verringerte sich im zweiten Quartal um 9,7 Prozent auf 568 Mio. Euro, im Halbjahr um 14,5 Prozent auf 1,078 Mrd. Euro. Analysten hatten mit größeren Umsatz- und Gewinneinbußen gerechnet.

Trotz Rückgängen bei der Marke BMW blieb der Absatz im zweiten Quartal mit 283.296 Fahrzeugen stabil. Für das Halbjahr ergab sich mit 544.869 Fahrzeugen ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Wegen des Modellwechsels bei der 5er Reihe sank der Absatz bei der Marke BMW in den ersten sechs Monaten um 5,5 Prozent auf 454.972 Fahrzeuge. Kompensiert wurde das Minus durch einen regelrechten Boom beim Mini: Der Absatz des Kleinwagens kletterte im ersten Halbjahr um 44 Prozent auf 62.412 Fahrzeuge.

Aufholjagd hat begonnen

Nach der Einführung des neuen 5er im Juli hat für BMW die Aufholjagd begonnen: Panke bekräftigte am Donnerstag das Ziel, auch 2003 ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau einzufahren. Der Konzern rechne mit einer starken Nachfrage nach der neuen Limousine und mit einem Anziehen der Konjunktur. "Wir sind zuversichtlich, dass die Konjunktur allmählich an Fahrt aufnehmen wird." Dabei sei es gerade in Deutschland wichtig, dass Reformvorschläge umgesetzt würden. Eine spürbare Belebung erwarte BMW allerdings erst im kommenden Jahr.

2002 hatte BMW erstmals über eine Million Autos verkauft. Der Konzern hatte den Umsatz auf 42,3 Mrd. Euro, das Ergebnis vor Steuern auf 3,3 Mrd. und den Jahresüberschuss auf 2,0 Mrd. Euro gesteigert.

Briten kaufen fleißig

Auf den europäischen Märkten hat sich BMW im ersten Halbjahr unterschiedlich entwickelt. In Deutschland musste der Konzern ein Absatzminus von 5,5 Prozent hinnehmen. Dafür legte er in Großbritannien, dem zweitwichtigsten Markt, um 7,5 Prozent zu. Auch in Spanien, Italien und Finnland konnten die Münchner mehr absetzen, während sie in Frankreich, Belgien und der Schweiz weniger verkauften. Neben den USA, wo der Absatz um 10,1 Prozent zulegte, boomte BMW in Asien mit einem Plus von 10,3 Prozent. Dabei setzt das Unternehmen insbesondere auf China als neuen Zukunftsmarkt, wo noch in diesem Jahr die erste BMW-Fabrik die Produktion aufnehmen soll.

Die positiven Ergebniseffekte aus Hedgingmaßnahmen im zweiten Quartal lassen sich nach Unternehmensangaben nicht im Gesamtjahr fortsetzen. "Diese Effekte sollte man auf keinen Fall auf das Gesamtjahr hochrechnen", sagte Finanzchef Stefan Krause.

Die Zahl der Mitarbeiter stieg im ersten Halbjahr um vier Prozent auf 103.335. Damit hat BMW in diesem Zeitraum nach eigenen Angaben über 4.000 Arbeitsplätze geschaffen, davon mehr als 3.300 in Deutschland.(APA/AP/Reuters)