Ermittlungen
Die Ermittlungen der US-Armee konzentrieren sich auf die Extremistengruppe "Ansar al Islam", der Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida nachgesagt werden. Jordanische Medien beschuldigten den Chef des "Irakischen Nationalkongresses" (INC), Ahmed Chalabi, Urheber des verheerenden Bombenanschlags vom Vortag gewesen zu sein. Ein jordanisches Gericht hatte Chalabi 1992 in Abwesenheit wegen Betruges zu 22 Jahren Haft verurteilt. Das US-Verteidigungsministerium hat unterdessen den Einsatz von international geächteter Napalm-Munition im Irak-Krieg als "notwendig und legal" gerechtfertigt.
Die Schuldigen könnten in wenigen Tagen identifiziert werden, teilte der Sicherheitsausschuss des von den USA eingesetzten irakischen Regierungsrats am Freitag mit. US-General Ricardo Sanchez erklärte, hinter dem Anschlag stünden "professionelle Terroristen". In der nordirakischen Stadt Tikrit erschossen US-Soldaten zwei Iraker, bei denen es sich um Waffenhändler handeln soll.
Plünderungen
Mehrere unter den Verletzten seien in einem "hoffnungslosen Zustand", hieß es. Die Fassade der Botschaft wurde durch die heftige Explosion zerstört. Die diplomatische Mission liegt an einer belebten Straße im Stadtteil Mansur. Mehrere vorbeifahrende Autos wurden stark beschädigt. US-Soldaten versuchten Schaulustige vom Anschlagsort fernzuhalten. Über Täter und Motiv gab es zunächst keinerlei Angaben. Dutzende Iraker plünderten das zerstörte Botschaftsgebäude nach der Explosion, sie rissen die jordanische Flagge herunter und verbrannten Bilder des jordanischen Königs Abdullah II. sowie seines Vaters, des verstorbenen Königs Hussein. Die jordanische Regierung verurteilte den Anschlag scharf. Es handle sich um ein "Verbrechen" und einen "feigen terroristischen Akt".
Ägypten und Jordanien des Verrats bezichtigt