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In Österreich wagen immer weniger die Fahrt in den Hafen der Ehe.
Foto: APA/Dpa/Ulrich Perrey

Wien - Immer mehr Menschen in Österreich verzichten auf einen Trauschein. In der Alpenrepublik gab es laut Haushalts- und Familienstatistik der Volkszählung 2001 rund 2,2 Mio. Familien und 3,3 Mio. Haushalte. Verglichen mit 1991 hat damit sowohl die Zahl der Familien (plus fünf Prozent) als auch die Zahl der Haushalte (plus zwölf Prozent) zugenommen. Besonders stark gestiegen ist dabei die Zahl der Lebensgemeinschaften mit Kindern unter 15 Jahren: Sie hat sich im Vergleich zu 1991 mehr als verdoppelt (plus 113 Prozent), während die Zahl der verheirateten Paare etwas gesunken ist (minus neun Prozent).

In den 2,2 Mio. Familien lebten laut Statistik 2001 rund 81 Prozent der Bevölkerung. 49 Prozent (absolut: 1,082.469) aller Familien sind Paare mit im gemeinsamen Haushalt lebenden Kindern, 35 Prozent (absolut 771.810) sind kinderlose Paare oder Paare, deren Kinder den elterlichen Haushalt bereits verlassen haben. Die restlichen 16 Prozent (absolut 351.872) entfallen auf AlleinerzieherInnen. Der Anteil der unverheiratet zusammenlebenden Paare erhöhte sich trotz der rückläufigen Zahl junger Erwachsener seit 1991 von sieben auf zehn Prozent.

Nach Bundesländern

Die stärkste Zunahme der Lebensgemeinschaften wurde im Burgenland (plus 147 Prozent) festgestellt werden. Es folgen die Steiermark mit 142 Prozent und Tirol mit 140 Prozent. Am schwächsten war die Zunahme mit "nur" 66 Prozent in Wien. Betrachtet man die Veränderung seit 1971, hat sich die Zahl der Paare ohne Trauschein österreichweit fast vervierfacht. Spitzenreiter ist hier Vorarlberg, wo sich diese Zahl fast verzehnfacht hat.

Weiteres Detail: Der Trend zu kleineren Haushalten setzte sich fort. Die durchschnittliche Haushaltsgröße sank von 2,57 im Jahr 1991 auf 2,38 Personen. Dieser Trend ist ausnahmslos in allen Bundesländern zu beobachten. Besonders stark war die Zunahme von Einpersonenhaushalten (plus 29 Prozent).

Singlehaushalte

Österreichweit ist bereits jeder dritte ein Singlehaushalt, in Wien fast jeder zweite (45 Prozent), im Burgenland hingegen nur jeder vierte (26 Prozent). Bundesweit stellten Zweipersonenhaushalte 29 Prozent, Dreipersonenhaushalte 16 und Vierpersonenhaushalte 14 Prozent. In den restlichen acht Prozent Privathaushalten lebten fünf und mehr Personen.

Der Trend zum Alleinleben zeigt sich vor allem im jungen Erwachsenenalter (25 bis 34 Jahre). Bereits 16 Prozent dieser Altersgruppe leben als Single, 1991 waren es zehn Prozent. Trotzdem bilden nicht die jungen Erwachsenen das Gros der Alleinlebenden, sondern ältere Menschen: In 43 Prozent aller Einpersonenhaushalte leben Frauen oder Männer im Alter von 60 und mehr Jahren. (APA)