Aleppo - Bei Bombenangriffen der syrischen Luftwaffe auf die Stadt Aleppo und deren Umgebung sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 29 Menschen getötet worden. Mindestens 14 von ihnen seien am Samstag im Viertel Tarik al-Bab im Osten der Wirtschaftsmetropole ums Leben gekommen, Dutzende weitere verletzt worden, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Weitere 15 Menschen wurden demnach bei vier Luftangriffen in dem nahegelegenen Ort Al-Bab und der Gegend von Tadef getötet.

Syrische Aktivisten veröffentlichten Videos im Internet, die mutmaßlich chaotische Szenen in Tarik al-Bab zeigten, wo dutzende Menschen die Trümmer eines teilweise eingestürzten Gebäudes nach Überlebenden durchsuchten. Anrainer versuchten außerdem, ein brennendes Fahrzeug zu löschen. Andernorts in der Provinz Aleppo wurden mindestens fünf Soldaten in einem Hinterhalt von Rebellen getötet, wie die Beobachtungsstelle mitteilte. 

Anschlag auf syrischen Minister

Bei einem Attentat auf den syrischen Minister für nationale Versöhnung, Ali Haidar, ist dessen Fahrer getötet worden. Das berichtete der libanesische Fernsehsender "Al-Mayadeen", der dem syrischen Regime nahe steht, am Samstag. Den Angaben zufolge eröffneten Unbekannte in der Nähe der Küstenstadt Tartus das Feuer auf das Fahrzeug des Ministers. Haidar sei unverletzt geblieben, hieß es.

Haidar entstammt einer Oppositionspartei, die mit dem Regime von Bashar al-Assad kooperiert. Assad hatte ihn im Juni 2012 zum Minister für nationale Versöhnung ernannt. Haidars Sohn war im gleichen Jahr in der Provinz Homs von mutmaßlichen Regimegegnern getötet worden.

Ölfelder unter Rebellenkontrolle

Islamistische Rebellen haben außerdem das größte Erdölfeld im Osten Syriensunter ihre Kontrolle gebracht. Damit könnte die Regierung von Präsident Bashar al-Assad von fast allen lokalen Rohölreserven abgeschnitten sein, teilten Oppositionsvertreter am Samstag mit. Die Regierung äußerte sich zunächst nicht dazu.

Der Verlust des Ölfeldes Al-Omar könnte bedeuten, dass die Streitkräfte Assads zur Deckung ihres Treibstoffbedarfs fast völlig auf Importe angewiesen sind. Nach Einschätzung der oppositionsnahen Beobachtergruppe für Menschenrechte ist das ein schwerer Schlag für die Kampffähigkeit der Truppe. (APA, 23.11.2013)