Wörgl/Innsbruck - Der neue Landessprecher der Tiroler Grünen heißt Georg Willi. Der langjährige Klubobmann der Öko-Partei im Landtag und jetzige Nationalratsabgeordnete musste am Samstag bei der Landesversammlung der Partei in Wörgl in eine Stichwahl und setzte sich mit 55,9 Prozent gegen eine politische Newcomerin, die 39-jährige Daniela Weissbacher aus Telfs durch.
Willi erhielt 61 der insgesamt 109 Stimmen der Mitglieder, Weissbacher 48 Stimmen. Im ersten Wahlgang hatten noch zwei weitere Kandidaten für den Posten des Landessprechers kandidiert. 54 Stimmen entfielen dabei auf Willi, 32 auf Weissbacher, 12 auf die Gemeinderätin der Stadt Hall, Barbara Schramm-Skoficz und 11 auf den Reuttener Gemeinderat Helmut Hein.
Der 54-Jährige Willi tritt damit die Nachfolge der grünen Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe an. Felipe hatte Mitte Oktober ihren Rücktritt als Landessprecherin erklärt und dies mit der von den Grünen stets propagierten Trennung von Funktion und Mandat sowie der großen zeitlichen Beanspruchung als Landeshauptmannstellvertreterin begründet.
Grüne am Land stärken
Willi hat es sich vor allem zum Ziel gesetzt, für grüne Erfolge außerhalb der Ballungszentren zu sorgen. Es sei jetzt an der Zeit, die "Stärke der Grünen im urbanen Raum auch in ländliche Regionen hinauszukriegen", meinte Willi in seiner Rede unmittelbar vor der Wahl bei der Landesversammlung in Wörgl.
Der 54-jährige Nationalratsabgeordnete kündigte an, bis zu den Gemeinderatswahlen in Tirol im Frühjahr 2016 als Landessprecher zu fungieren. Er wolle die Grünen für diese Wahl "fit machen", meinte Willi. Er sei dazu in der Lage, denn er könne "auf die Leute gut zugehen" und motivieren. Für die Arbeiterkammerwahl im kommenden Jahr gab er das Ziel vor, österreichweit das stärkste grüne Ergebnis einzufahren. Die Ausgangssituation für die EU Wahl 2014 sei nach dem Rückzug der langjährigen Europaparlamentarierin Eva Lichtenberger zwar umso schwieriger, aber auch herausfordernder geworden.
Willi erklärte, es brauche eine "bessere Vernetzung innerhalb der Tiroler Grünen". Die beiden Vertreterinnen der Partei in der Landesregierung - LHStv. Ingrid Felipe und Soziallandesrätin Christine Baur - würden "jeden Tag super Arbeit leisten" und der Landtagsklub würde der ÖVP viel abtrotzen, aber was dort passiere gelte es "besser abzustimmen". Es gehe ihm darum, dass "Räderwerk runder laufen zu lassen".
Vor der Landesversammlung war die plötzliche Kandidatur Willis nicht auf ungeteilte Zustimmung innerhalb der Partei gestoßen. Er wisse, dass es einige lieber sehen würden, er würde sich mehr um seine Tätigkeit in Wien kümmern. Er habe sich aber trotzdem das Recht herausgenommen zu kandidieren, meinte Willi. (APA, 23.11.2013)