Am 28. Oktober verstarb der em. Prof. für Handels- und Privatrecht Karl Hannak. Er promovierte 1949 und wurde Assistent an der Hochschule für Welthandel; bald fiel er dem damaligen Präsidenten des OGH, Karl Wahle, selbst ein hochangesehener Rechtswissenschaftler, auf, der ihn als einen der begabtesten Nachwuchswissenschaftler bezeichnete. Ein Humboldt-Stipendium ermöglichte ihm einen längeren Forschungsaufenthalt in Hamburg, wo er die Grundlagen seiner Habilitationsschrift über Gefährdungshaftung (1959) und für seine späteren Publikationen im Versicherungs­recht erarbeitete, die ihm den Kardinal Innitzer-Preis und einen Preis der Arbeiterkammer eintrugen.

Von 1950 bis 2003 war Hannak als Universitätslehrer tätig, acht Jahre davon in Innsbruck und fast 45 Jahre an der Hochschule für Welthandel und späteren Wirtschaftsuniversität Wien. Viele Tausende Studierende haben nach seinen legendären Skripten gelernt (rechts der „Stoff", links die anschaulichen Beispiele, an die sich heute noch Manager aller Altersgruppen lebhaft erinnern). Durch die Klarheit und Lebensnähe seines Vortrags im meist vollbesetzten Audimax war er – ohne große Rhetorik – ein großer Lehrer. Als Prüfer verband er hohe Ansprüche mit Gerechtigkeitssinn und Respekt für die Kandidaten. Im Rahmen der außeruniversitären Weiterbildung war er jahrzehntelang eine der Säulen des WIFI, vor allem für die Ausbildung der Bilanzbuchhalter.

Karl Hannak war ein Mann von Handschlagqualität, der seine Person zurückstellte, nie glänzen wollte, sondern der Sache diente, ein Kollege wie man sich keinen besseren wünschen kann.

Die Wirtschaftsuniversität Wien und Generationen von Studierenden danken ihm dafür.

em. Univ.-Prof. Dr. Peter Doralt