Die Mär von der "kalten Enteignung der Sparer" zieht Kreise, weil es für normale Anleger kaum mehr Finanzanlagen gibt, die die Inflationsrate ausgleichen. Dafür wird die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken verantwortlich gemacht. Das ist nicht ganz richtig, denn das niedrige Zinsniveau ist nicht in erster Linie Folge der niedrigen Zentralbank-Leitzinsen, sondern Folge der hohen Nachfrage bei gleichzeitig äußert begrenztem Angebot an risikoarmen Anlagemöglichkeiten - und vor allem auch der abgewürgten Konjunktur. Doch die "Politik des billigen Geldes" der Notenbanken hat gewiss auch einen Anteil daran. Ist diese Politik gerecht? Ist sie ökonomisch nützlich? Stabilisiert sie die Konjunktur? Oder scheitert sie an diesem Ziel, weil mit dem vielen Geld nur Investitionsblasen aufgepumpt werden? Oder ist vielleicht sogar beides gleichzeitig wahr: Sind also die Resultate positiv und negativ zugleich?