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Wählerinnen studierten am Sonntag die Wahllisten.

Foto: EPA/TANYA BINDRA

Bamako - Die separatistischen Tuareg im Nordosten Malis haben am Sonntag während der Parlamentswahl die Abstimmung in einem Dorf, rund 180 Kilometer im Osten der Stadt Gao, verhindert. "Keine Wahlen, wir wollen Unabhängigkeit", skandierten die Separatisten nach Angaben eines Militärbeamten, wie die Nachrichtenagentur AFP am Abend berichtete.

Wie der Bürgermeister des Dorfes Talataye, Mohamed Assaley, berichtete, beteiligten sich mindestens 2.000 Personen an einer Aktion, im Zuge derer Wahlurnen zerstört wurden. Das Militär wollte diese Zahlen jedoch nicht bestätigen. Assaley selbst ist ein ehemaliges Mitglied der Nationalen Bewegung der Befreiung von Azawad (MNLA).

Die nördliche Stadt Kidal wird nach einem Militärputsch und dem Vormarsch islamistischer sowie Tuareg-Rebellen, noch immer von der sezessionistischen MNLA kontrolliert - auch wenn französische und internationale Truppen hier Militärstützpunkte haben. Erst Anfang November waren in Kidal zwei französische Journalisten verschleppt und kaltblütig ermordet worden.

Die sich als Vertreter der Tuareg und aller Völker des Azawad sehende MNLA kämpft nach eigenen Angaben für die Unabhängigkeit des Azawad von Mali. Gemeinsam mit der Islamistengruppe Ansar Dine, der Verbindungen zu Al-Kaida nachgesagt werden, rief die MNLA im April 2012 die unabhängige "Islamische Republik Azawad" in Nordmali aus. (APA, 24.11.2013)