Wien - Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres steht der jüngst getätigten Aussage von Apothekerkammerpräsident Max Wellan, wonach umfassendes Medikationsmanagement und gezielte Vorsorgemaßnahmen in den Apotheken Krankheiten abfangen und somit Gesundheitskosten reduzieren könnten, kritisch gegenüber. Besprechung, Strukturierung und Optimierung von Medikationen seien ausschließlich ärztliche Tätigkeiten, sagt Szekeres.
"Unsere Patienten verlassen sich darauf, dass die Therapiehoheit beim Arzt liegt. Eigenmächtige Entscheidungen seitens des Apothekers gefährden nur das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient und damit auch den Therapieerfolg." Es sei ausschließlich Aufgabe des Arztes, gemeinsam mit dem Patienten seine Medikation zu besprechen, um so den optimalen Therapieerfolg zu erzielen.
"Ich sehe es als problematisch an, wenn der Patient ohne Rücksprache mit seinem behandelnden Arzt auf einmal ein anderes Medikament oder eine andere Dosierung in der Apotheke erhält," so Szekeres. Darüber hinaus sei es "mehr als fraglich", ob sich durch dieses "Service" wirklich Spitalsaufenthalte und Gesundheitskosten reduzieren ließen. Die Apotheken würden zwar gerne "kontrollieren", allerdings ohne die Verantwortung zu übernehmen. "Die Verantwortung der Verschreibung von Medikamenten sowie deren Dosierung liegt in jeder Beziehung immer nur bei den Ärztinnen und Ärzten", so Szekeres (red, derStandard.at, 25.11.2013)