Nikolaus Koller (33), neuer FH-Instituts­leiter für Journalismus und Medien­management.

Foto: Fabry/FH

Wien – Sein Xing-Profil hat Nikolaus Koller noch nicht aktualisiert. Auf dem Businessportal war er Montag noch Ressortleiter Karrieren bei "Die Presse". Um anderer Leute Jobs kümmert sich der Betriebswirt und Journalist auch in seiner noch ziemlich neuen Funktion: Seit Juli leitet er das Institut für Journalismus und Medienmanagement an der Fachhochschule Wien der Wirtschaftskammer.

Eine "Hauptaufgabe" sieht Koller darin, "mich um die Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden zu kümmern". Dafür müsse das Wiener Institut jedenfalls "eine der führenden Journalismusausbildungen bleiben". "Immer mehr Bewerbungen aus Deutschland und der Schweiz" sieht er als Bestätigung dafür.

"Der Kuchen wird nicht größer", räumt Koller ein. "Aber un­sere Absolventen sollen ein größeres Stück bekommen. Unsere Leute sollen jene sein, die gute Jobs bekommen".

Journalistische Arbeitsplätze kann er naturgemäß nicht garantieren. Aber seinen "Karrierehintergrund" sieht er als einen wesentlichen Aspekt für seine Bestellung. Er versuche Kontakte herzustellen, zu empfehlen, Projekte von Studierenden zu unterstützen, die sich selbstständig ­machen wollen. Und: "Wir versuchen, auf die Realität bestmöglich vorzubereiten."

Journalismus und Content

Medienrealität wie: digitale Betätigungsfelder und eine immer weitere Definition von Journalismus. Im neuen Bachelor-Studium des Instituts steht Journalismus nicht mehr im Titel: "Contentproduktion und digitales Medienmanagement" startet im Wintersemester 2014. Zur Bewerbung lädt das Institut ab Jahresbeginn. Bis Juni sollen Aufnahmetests ebenso abgeschlossen sein wie die – formal noch notwendige – Akkreditierung dieses Studiums.

Berufsbegleitend (mit maximal 20 Wochenstunden) soll es vor allem Fähigkeiten für Online und Mobile vermitteln – etwa in Video, Audio, Bild, Daten, Grafik, Text nicht zuletzt.

30 Studienplätze sind vorgesehen. Für 34 Plätze im Bachelorstudium Journalismus und Medienmanagement bewerben sich mehr als 400, für 34 Plätze im Masterstudium "Journalismus und neue Medien" mehr als 100.

Entwickelt hat den neuen Studiengang Daniela Süssenbacher mit dem Team am Institut, betont Koller. Süssenbacher leitete das Institut interimistisch nach Reinhard Christl und vor Koller.

Kollers nächstes Projekt, neben internationaler und nationaler Vernetzung mit anderen Bildungsinstitutionen: ein Fachbeirat, besetzt mit kundigen Menschen aus Medienbranche und Wissenschaft. Um Qualitätssicherung geht es da. Und wohl um Vernetzung mit der Branche. (red, DER STANDARD, 26.11.2013)