Wien - Im Halbstundentakt hatten Autorinnen und Autoren - darunter so prominente wie Leon de Winter, Clemens Meyer oder Jostein Gaardener - untertags auf einer der Messebühnen oder abends im Rahmen der Lesefestwoche ihre jüngsten Werke präsentiert. Nach der letzten Lesung am Sonntag um 17 Uhr ging es dann unverzüglich ans Aus- und Aufräumen der Messestände. Und ans Bilanzziehen.

Erfreuliches Ergebnis: 34.000 Menschen besuchten von Donnerstag bis Sonntag die sechste Ausgabe der Buch Wien und deren Abendschiene, die Lesefestwoche. Das ist zwar gegenüber dem Vorjahr kein Besucherzuwachs. Aber respektabel angesichts der Tatsache, dass die Lesekompetenz von 17,1 Prozent der österreichischen Bevölkerung das Niveau eines Zehnjährigen nicht übersteigt. Und auch angesichts der großen - und zeitnahen - Konkurrenz der Frankfurter Buchmesse: Dort musste man vor einem Monat einen (wenn auch geringen) Besucherrückgang von etwas mehr als zwei Prozent verzeichnen.

330 Aussteller nahmen an der Wiener Messe teil, Gesprächsstoff an fast allen Ständen war die Eröffnungsrede von Büchnerpreisträgerin Sibylle Lewitscharoff zu E-Book, Urheberrecht und Onlineversandhandel: "Wenn ich eine Firma hasse, dann diese", so Lewitscharoff über den "Monopolkapitalisten Amazon." Ihre Sorge scheint berechtigt: In Österreich schrumpfte die Anzahl der Buchhandlungen innerhalb eines Jahres von 1894 auf 1796, der Umsatz um zwei Prozent. (asch, DER STANDARD, 26.11.2013)