Bild nicht mehr verfügbar.

Wenn die Kids mithelfen dürfen, sind sie oft begeistert und stolz. Ihre Ausbildung und Gesundheit dürfen dabei aber keinesfalls beeiträchtigt werden.

Foto: Reuters/Stringer

In der Diskussion um soziale Nachhaltigkeit taucht gelegentlich ein Thema auf - und wird recht kontroversiell debattiert: Kinderarbeit ist verboten. Klar. Oder doch nicht ganz? Wenn man darauf hinweist, dass beispielsweise unter dem Schutz des Fairtrade-Labels nur die "ausbeuterische Kinderarbeit" verboten sei, ist oft Erstaunen die erste Reaktion. Und dann kommt vielleicht auch noch ein "so ein Blödsinn" als Zugabe.

So abwegig ist diese feine Unterscheidung allerdings nicht. Man muss sich nur bewusst machen, dass ja auch in unseren Breiten die "Landjugend" ganz selbstverständlich im elterlichen Betrieb mithilft. Nur – hoffentlich – eben in einem gewissen Rahmen.

In den Betrieb hinein wachsen

Und das mit gutem Grund: Anders wäre es ja gar nicht möglich, dass Kinder und Jugendliche nach und nach in den Landwirtschaftsbetrieb hineinwachsen und die Möglichkeit bekommen, den Hof einmal zu übernehmen. Oder eben nicht – je nachdem, wie sich die Kinder dann entscheiden.

Den Rahmen aber gilt es ganz genau und glasklar abzustecken: Wenn Kinder in der Landwirtschaft mithelfen, dann darf das keinesfalls zu Lasten der schulischen Ausbildung gehen. Und: Kinder und Jugendliche dürfen nicht dort werken, wo sie gefährdet sind, wo ihre Gesundheit oder körperliche Entwicklung beeinträchtigt würde.

Freizeit nur vor TV und Computer?

Denkt man es einmal andersrum, wäre es ja geradezu absurd: Kinder dürfen am Hof überhaupt nichts machen, verbringen ihre Freizeit vielleicht ausschließlich vorm Fernseher oder Computer – und dann, wenn sie alt genug sind, steigen sie auf einmal voll ein?

Es kann ja durchaus auch so sein, dass es den Kindern taugt, wenn sie den Großen mithelfen dürfen. Aber da darf man auch keiner falscher Idylle nachhängen. Harte Arbeit ist das allemal. Und da kann auch sehr schnell der Punkt kommen, wo es die jungen Menschen so richtig anzipft. Entscheidend ist: Zu hart darf die Arbeit für die Kleinen nicht sein. Aber eine Gratwanderung ist das allemal. (Roman David-Freihsl, derStandard.at, 26.11.2013)