Manche Meldungen hinterlassen einen ratlos: "Mak schließt Vergleich mit Ex-Direktor Noever." Noever zahlt dem Museum, dessen Kuratorium ihn 2011 fristlos entlassen hat, den "festgestellten Schaden" von 104.000 Euro und bekommt dafür im Gegenzug rund 231.000 Euro. Damit, so die Begründung des zuständigen Kulturministeriums, wolle man ein langwieriges Gerichtsverfahren mit hohen Prozesskosten vermeiden.

Dieser Vergleich wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet. Immerhin zeigte ein Rechnungshofbericht jahrelange haarsträubende Misswirtschaft im Museum für angewandte Kunst: exorbitant gestiegene Reisekosten binnen weniger Jahre, Geburtstagsfeiern für Noevers Mutter, großzügigste Spesenabrechnungen, vernichtete Dateien. Ermittlungen wegen Untreue wurden eingestellt - weil Noever, nach einigem Hin und Her, 220.000 Euro zur Wiedergutmachung hinterlegte. Das war für die Staatsanwaltschaft "tätige Reue". Fall erledigt. Postwendend forderte Noever freilich mehr als 400.000 Euro an Erfolgsprämien, Gehalts- und Abfertigungsansprüchen.

Warum ist der nun festgestellte Gesamtschaden nun weit geringer als die damals hinterlegte Wiedergutmachung? Sind derart hohe finanzielle Ansprüche Noevers an das Mak gerechtfertigt? Der Fall hätte juristisch ausgefochten werden müssen - auch im Sinne eines künftig hoffentlich verantwortungsvolleren Umgangs mit öffentlichen Geldern. (Petra Stuiber, DER STANDARD, 26.11.2013)