Wien - Der Erdöl- und Gaskonzern OMV hofft darauf, nach einer Lockerung der Sanktionen gegen den Iran ein seit Jahren auf Eis gelegtes Projekt wiederbeleben zu können. Vor sechs Jahren mussten die Österreicher auf politischen Druck hin eine mit der staatlichen iranischen Ölgesellschaft NIOC geplante Zusammenarbeit beim weltweit größten Gasfeld South Pars abblasen. "Wir beobachten die Lage, Dialog ist immer zu begrüßen. Es ist aber zu früh, um Schlüsse zu ziehen", sagte OMV-Sprecher Robert Lechner am Dienstag zu Reuters.

Die Europäische Union hatte 2012 als schärfste Sanktion gegen den Iran die Einfuhr von iranischem Erdöl verboten. Am Wochenende haben sich die Weltmächte im jahrelangen Atomstreit mit der Islamischen Republik nun auf ein Übergangsabkommen geeinigt. Darin erklärt sich der Iran bereit, Teile seines umstrittenen Atomprogramms auszusetzen. Die EU könnte nun im Dezember erste Strafmaßnahmen gegen den Iran lockern.

Die OMV hatte 2007 eine Absichtserklärung für eine mögliche Beteiligung des Unternehmens an der Entwicklung des Gasfeldes im Persischen Golf unterzeichnet. Darüber hinaus war der Bau einer Erdgas-Verflüssigungsanlage geplant. South Pars ist das größte bisher entdeckte Gasfeld, das nicht Teil einer Erdöllagerstätte ist, und wird von Katar und Iran beansprucht und ausgebeutet. Das Gesamtvolumen des Projekts wurde seinerzeit mit knapp 22 Milliarden Euro genannt. Die geschätzten Gasreserven bezifferte die OMV damals mit rund 221 Milliarden Barrel pro Tag. (APA, 26.11.2013)