Wien - Die Analysten der Erste Group, von Kepler-Chevreux, von Citigroup und von Nomura erwarten für die Raiffeisen Bank International (RBI), die morgen Mittwoch ihre Zahlen zu den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres vorlegt, einen Gewinneinbruch. Im Schnitt wird mit einem konsolidierten Konzerngewinn von 414,10 Mio. Euro im Vergleich zu 842,50 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum gerechnet. Das ist ein Minus von 51 Prozent.

Im Schnitt rechnen sie mit einem Nettozinsertrag von 2.762,50 Mio. Euro (Vorjahr: 2.596,00 Mio. Euro), was einen leichten Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Die Konsensusschätzung der Nettodotierungen für die Kreditrisikovorsorgen liegt bei minus 805,33 Mio. Euro (Vgl.: 624,00 Mio. Euro). Beim Provisionsüberschuss für die ersten neun Monate erwarten die Analysten eine Erhöhung von durchschnittlich sieben Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode, von 1.121,00 Mio. Euro auf 1.195,25 Mio.

Im dritten Quartal habe zwar ein positives Kapitalmarkt-Umfeld zu einem guten Betriebsergebnis geführt, so die Analysten von Kepler. Dies sei aber so stark nach unten gezogen worden, weil die Risikovorsorgen hoch gewesen seien und die hohen Steuern belastet hätten. Viele der Märkte der RBI blieben weiterhin in einem herausforderndem Umfeld, sagen die Erste-Experten. Die Analysten interessieren sich im Hinblick auf morgen, Mittwoch, unter anderem für mögliche Anlagenabgänge in der Ukraine, in Ungarn und Slowenien. Es heißt, die RBI wolle sich aus diesen Märkten zurückziehen, um internes Kapital freizulegen.

Das Hauptaugenmerk hingegen liegt auf dem von der RBI angekündigten Sparprogramm. Laut Medienberichten soll die Bank Einsparungen von 400 bis 450 Mio. Euro bis 2016 anpeilen. Zwar würden auf der Kostenseite für das dritte Quartal keine großen Veränderungen zu sehen sein, dennoch erwarte man einen leichten Unterschied zum Vorquartal, so die Nomura-Spezialisten. Sie wollen morgen, Mittwoch, mehr Details zum Sparprogramm erhalten, vor allem was den Zeitplan und die Hauptquellen der Einsparungen betrifft. Interessanter als die berichteten Zahlen seien bei der Zahlenvorlage die Informationen darüber, wie die Bank die Kosteneinsparungen erreichen wolle, so auch die Citi-Analysten. Vor allem gehe es hierbei um die möglichen Restrukturierungsmaßnahmen. (APA, 26.11.2013)