Eine pittoreske Teichlandschaft lag bis vor kurzem vor einem Häuschen am Rand des Orts Sanica in Bosnien-Herzegowina. Nun hat sich aber der Grund des Teiches aufgetan und einen Großteil des Wassers mit den Fischen geschluckt. Auch das laufend nachrutschende Erdreich und sogar am Ufer verwurzelte Bäume verschwanden im Loch des neu entstandenen Kraters. Warum, das ist noch nicht abschließend geklärt.


Foto: AP Photo/Amel Emric

Der Teich hatte vor zwei Wochen einen Durchmesser von 20 Metern und war acht Meter tief. Seit Beginn des Phänomens ist der Trichter auf einen Durchmesser von 50 Metern und eine Tiefe von 30 Metern gewachsen. Wilde Theorien über die Ursache haben sich mittlerweile im Ort entsponnen.

Eine Legende dreht sich um den Fluch des Grundstückbesitzers, der vor einem Monat gestorben ist. "Nur Tage vor seinem Tod hat er gesagt: 'Wenn ich sterbe, nehme ich nehme alles mit'. Und das hat er getan", sagt Rezak Motanic, ein Bewohner von Sanica: "Seine Tochter sah ihn in der Nacht nach seinem Tod über den Teich wandeln." Es könne sich um die Ankündigung der Apokalypse handeln.

Auch Gerüchte machen die Runde, wonach eine Bombe der Wehrmacht explodiert sei, die eine alte Frau nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in den Teich geworfen hatte. Sie selbst sei gestorben, als ein Sprengsatz in ihren Armen detoniert war.

Wissenschaftlich fundiertere Erklärungen befriedigen die Spekulationen vieler Menschen in der Gegend nicht. Laut Geologen ist es nicht ungewöhnlich, dass Veränderungen im Grundwasserspiegel – etwa durch agrarische Bewässerung – Hohlräume entstehen lassen. Die genaue Ursache soll jetzt untersucht werden. (mcmt, derStandard.at, 27.11.2013)