Wien - Fast die Hälfte der Österreicher im Alter von 25 bis 64 Jahren bildet sich weiter. Das zeigt die Erwachsenenbildungserhebung 2011/12 der Statistik Austria. Demnach ist die Weiterbildungsquote bei den Personen im Haupterwerbsalter gegenüber der Vorgängerstudie 2007 von knapp 40 auf 45,5 Prozent gestiegen.

Als weiterbildungsaktiv gelten Personen, die in den letzten zwölf Monaten vor dem Befragungszeitpunkt an sogenannten "nicht-formalen Bildungsaktivitäten" teilgenommen haben. Das sind organisierte Lernaktivitäten, die in einem institutionalisierten Rahmen stattfinden und nicht zur formalen Bildung (etwa Schule, Universität etc.) zählen. Dazu gehören etwa Kurse, Seminare, Workshops, Vorträge, Schulungen am Arbeitsplatz und Privatunterricht. Auch AMS-Kurse fallen darunter.

Männer (46,2 Prozent) absolvieren etwas häufiger Weiterbildungen als Frauen (44,8 Prozent). Der Zuwachs bei den Frauen war gegenüber der Vorgängerstudie allerdings stärker (plus sieben Prozentpunkte gegenüber 4,4 Prozentpunkte).

Zuwächse nach Altersgruppen

Am stärksten war der Zuwachs der Weiterbildungsteilnahme bei den 55- bis 64-Jährigen (von 25,2 auf 35,2 Prozent) und bei den 25- bis 34-Jährigen (von 40,2 auf 49,3 Prozent). In den mittleren Altersgruppe gab es nur leichte Zuwächse.

Generell sinkt die Weiterbildungsaktivität mit dem Alter und steigt mit der höchsten abgeschlossenen Schulbildung. So bildeten sich etwa 68,9 Prozent der Hochschulabsolventen weiter, aber nur knapp 53 Prozent der Maturanten und Absolventen einer berufsbildenden mittleren Schule (BMS). Bei Personen, die höchstens über einen Pflichtschulabschluss verfügen, betrug die Weiterbildungsquote lediglich 23,5 Prozent, bei Lehrabsolventen 39,5 Prozent.

Gegenüber der Vorgängererhebung steigerten vor allem die BMS-Absolventen ihre Weiterbildungsbeteiligung (plus 8,5 Prozentpunkte), durchschnittliche Zuwächse gab es bei Erwachsenen mit höchstens Lehr- (plus sechs Prozentpunkte) oder Pflichtschulabschluss (plus 6,3 Prozentpunkte). Leichte Rückgänge wurden bei Maturanten (minus 2,8 Prozentpunkte) und Akademikern (minus 1,7 Prozentpunkte) verzeichnet.

Mittlerweile spielt der Wohnort für die Weiterbildungsbeteiligung fast keine Rolle mehr. Regionen mit dichter (47,7 Prozent), mittlerer (46,5 Prozent) und dünner (44 Prozent) Besiedlungsdichte liegen fast gleichauf. Vor allem städtischer und ländlicher Bereich haben in Sachen Weiterbildung zugelegt, während die mittelstark besiedelten Gebiete kaum Zuwächse aufweisen. (APA, 29.11.2013)