Wien/Schwechat - Das AUA-Bodenpersonal stimmte über einen neuen Kollektivvertrag ab. Die Frist für die Urabstimmung wurde mehrmals verlängert. Am Freitag ist sie geendet.  Ab 1.1.2014 gilt damit für die rund 2.600 kaufmännisch technischen Mitarbeiter ein neuer Kollektivvertrag, wie die AUA in einer Aussendung mitteilt. Die Einstiegsgehälter werden angehoben, die Gehaltskurve wird damit aber flacher sein und ein Erfolgsbeteiligungssystem für Mitarbeiter wird eingeführt.

Die Verhandlungspartner zeigten sich zufrieden. "Wir haben nach dieser größten Dienstrechtsreform der Unternehmensgeschichte einen modernen, sozial ausgewogenen Kollektivvertrag, der unsere Arbeitsplätze sichert und die Mitarbeiter am Unternehmenserfolg beteiligt", sagen sie. Lob gibt es von AUA-Chef Jaan Albrecht: "Die Mitarbeiter schultern mit ihrem Ja zur Reform einen wesentlichen Teil der Unternehmenssanierung. Und wir haben nun gemeinsam die Verantwortung zu beweisen, dass dieser Beitrag nicht umsonst ist." Betriebsratsvorsitzender Alfred Junghans ergänzt: "Ein neuer Kollektivvertrag in Zeiten des Sparens kann keinen Jubel hervorrufen. Insofern hatten wir als Arbeitnehmervertreter  eher die Standortsicherung und eine Schadensbegrenzung für die Mitarbeiter im Fokus. Insgesamt ist er aber ausgewogen und fair und er bietet für Lehrlinge und junge Mitarbeiter einen attraktiveren Arbeitsplatz."

Unmut vor der Abstimmung

Die Urabstimmung war freiwillig. In der Belegschaft regte sich vor der Abstimmung Unmut - auch am Betriebsrat. Manche der mehr als 2.500 Mitarbeiter des technischen und kaufmännischen Personals fühlten sich "verkauft". AUA-Techniker beklagten vor allem die "Propaganda vom Betriebsrat". Zwischen Betriebsrat, Gewerkschaft und dem AUA-Vorstand schien der KV bereits beschlossene Sache sein. Unter Technikern ärgerte man sich über die Einschnitte.

AUA-Boss Jaan Albrecht hatte am Mittwochabend vor Journalisten, gesagt, es gebe auch eine "Standortgarantie unter Bedingungen". Wie viel die AUA mit dem neuen Kollektivvertrag nächstes Jahr sparen wird, wollte Albrecht zur Wochenmitte nicht verraten. Insgesamt war geplant bei dem 220 Mio. Euro schweren Sparpaket, das Albrecht im Jänner 2012 aufgelegt hat, beim Personal 45 Mio. Euro jährlich einzusparen. Der neue Boden-KV sei ein Teil davon.

In der "Presse" schätzte Junghans die Einsparungen kürzlich ab 2015 auf rund 10 Mio. Euro. Nach der Nulllohnrunde für 2013 gebe es für 2014 eine Einmalzahlung von 1.000 Euro. Dem Zeitungsbericht zufolge bedeutet der neue KV, der ab 1. Jänner 2014 gelten soll, auch das "Aus" des für die AUA teuren leistungsorientierten Pensionssystems. Die Lufthansa-Tochter zahlt demnach ab 2014 nichts mehr in den Pensionstopf. Die Gelder sollen ausgezahlt werden. Für neue Mitarbeiter soll es überhaupt keine Betriebspension mehr geben. (APA/red, 29.11.2013)