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Gregor Schlierenzauer schaffte, was vor ihm noch keinem gelang.

Foto: EPA/KIMMO BRANDT

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Das Siegespodest mit dem deutschen Überraschungsmann Kraus (li), Schlierenzauer und Morgenstern (re).

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Kuusamo - ÖSV-Überflieger Gregor Schlierenzauer hat am Freitag den zweiten Skisprung-Einzelbewerb der Saison im finnischen Kuusamo gewonnen und mit seinem 51. Weltcuperfolg für ein Novum gesorgt.

Deutscher Überraschungsmann

Nach dem ersten Durchgang nur auf Platz 15, segelte der Weltcupsieger der vergangenen Saison in der Entscheidung auf die Tageshöchstweite von 143 m und schaffte, was davor noch keinem Springer glückte, nämlich aus dieser für gewöhnlich aussichtslosen Position zum Sieg zu springen. Platz zwei ging mit 0,5 Punkten Rückstand an den Halbzeitspitzenreiter Marinus Kraus aus Deutschland. Dritter wurde mit weiteren 0,4 Punkten Rückstand Thomas Morgenstern, der im ersten Heat als Neunter bester Österreicher war.

Schlierenzauer nützte im Finale die guten Verhältnisse und sorgte für einen weiteren Rekord im Weltcup. "Es macht mich besonders stolz, wenn man dann noch ganz nach vorne springen kann, das ist schon unglaublich", meinte Schlierenzauer, der betonte, dass er im zweiten Durchgang auch das nötige Glück gehabt habe. An den turbulenten Auftakt in Klingenthal, bei dem er wegen der unsicheren Verhältnisse nicht angetreten war, verschwende er keinen Gedanken mehr. "Ich schaue nicht mehr nach hinten. Mir ist heute ein sehr guter Wettkampf gelungen", stellte der Weltcuptitelverteidiger nach seinem ersten Triumph in Kuusamo klar.

Morgenstern feierte auf jener Schanze, auf der er vor zehn Jahren als Jungspund spektakulär gestürzt war, eine emotionale Rückkehr auf das Siegespodest nach einem Jahr Pause. "Natürlich waren emotionale Momente da. Ich bin auf alle Fälle sehr zufrieden, aber ich bin heute nicht mit einem Supergefühl oben gesessen, weil man nicht weiß, wie der Wind so pfeift, da kommen Gedanken daran auf, was hier vor zehn Jahren passiert ist", so der Kärntner.

ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner durfte mit seinen Topstars hochzufrieden sein. "Es hat nach dem ersten Durchgang nicht danach ausgeschaut, aber Gregor und Thomas haben sich durch nichts, aber auch gar nichts aus der Balance bringen lassen", bilanzierte Pointner.

Fettner 25.

Der Rest seiner Mannschaft enttäuschte. Mit Manuel Fettner als 25. sprang nur noch ein weiterer Österreicher in die Punkteränge. Wolfgang Loitzl hatte es gemeinsam mit Janne Ahonen (FIN) als Ex-aequo-31. nicht ins Finale geschafft. Andreas Kofler und Stefan Kraft waren nach missglückter Qualifikation sogar von Beginn an zum Zuschauen gezwungen. Der in Klingenthal schwer gestürzte Kofler hatte den Hauptbewerb als 42. der Quali knapp verpasst, Kraft war wegen eines regelwidrigen Anzugs disqualifiziert worden.

Am Samstag findet im eiskalten Nordosten Finnlands ein weiterer Großschanzenbewerb statt. (APA/red, derStandard.at, 29.11.2013)