Bamako - Nach Zusammenstößen am Flughafen von Kidal haben die malischen Tuareg-Rebellen am Freitag ein Waffenstillstandsabkommen mit den Streitkräften aufgekündigt. "Wo wir die Armee finden, werden wir sie angreifen. Die Warnungen sind vorüber", sagte der Vizepräsident der separatistischen Nationalen Bewegung für die Befreiung von Azawad (MNLA), Mahamadou Djeri Maiga, der Nachrichtenagentur AFP.

Die Rebellen reagierten damit auf einen Vorfall vom Donnerstag auf dem Flughafen von Kidal. Dort hatten Hunderte Tuareg gegen Ministerpräsident Oumar Tatam Ly demonstriert und seine Landung verhindert. Die Streitkräfte eröffneten nach Darstellung der Rebellen das Feuer auf die friedlichen Demonstranten. Nach Angaben der MNLA wurde ein Mensch getötet, zudem seien drei Frauen und zwei Kinder verletzt worden.

"Kriegserklärung"

"Was sich ereignet hat, ist eine Kriegserklärung. Wir werden ihnen diesen Krieg liefern", sagte Maiga an die Adresse der Streitkräfte. Die MNLA hatte im Juni nach 18 Monaten Bürgerkrieg einen Waffenstillstandsvertrag mit den Streitkräften geschlossen. Dies hatte die Organisation der Präsidentschaftswahl ermöglicht. In den vergangenen Wochen haben die Spannungen im Norden des Landes aber wieder zugenommen.

Das westafrikanische Land war nach dem Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Tuareg-Rebellen und mehrere islamistische Gruppen hatten das Machtvakuum nach dem Sturz des Präsidenten genutzt, um vorübergehend den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle zu bringen. Erst die militärische Intervention Frankreichs im Jänner stoppte den Vormarsch der Islamisten nach Süden und vertrieb die Islamisten aus den Städten.

Ein erster Schritt in Richtung einer Normalisierung der Verhältnisse war die Präsidentschaftswahl in diesem Sommer. Aus der Stichwahl am 11. August ging der frühere Regierungschef Ibrahim Boubacar Keita als Sieger hervor. Er hofft nun bei der Parlamentswahl auf eine Mehrheit für seine Sammlungsbewegung für Mali, um Reformen anpacken zu können. Die zweite Runde der Parlamentswahl ist für den 15. Dezember festgesetzt.  (APA, 30.11.2013)