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Michael Landau: Politik habe "Blickkontakt zur Not verloren".

Foto: APA/Hochmuth

Wien - Der neue Caritas-Direktor Michael Landau hält Helmut Schüller, ehemaliger Caritas-Direktor und nun Sprecher der kirchenkritischen Pfarrerinitiative, für einen "hervorragenden Bischofskandidaten". Dies bekräftigte Landau am Samstag im Ö1-"Journal zu Gast". An die neue Regierung gerichtet forderte er die Bekämpfung der Armut und pochte auf die Valorisierung der Familienleistungen.

 

Landau wollte seine Aussage, Schüller wäre ein "hervorragender Kandidat für ein Bischofsamt" lediglich als solche, nicht jedoch als Unterstützung der "Ungehorsamen" interpretiert wissen.

Mehr Solidarität

 

Weiters pochte der neue Caritas-Direktor im ORF-Radio auf die Armutsbekämpfung. So warf er der Politik vor, den "Blickkontakt zur Not verloren" zu haben. Wer etwa von einer "sozialen Hängematte" spricht, habe von der Wirklichkeit der Betroffenen "keine Ahnung": "Zuversichtlich stimmt mich, dass ich in meiner täglichen Arbeit sehr viel Solidarität erlebe. Ich würde mir wünschen, dass sich die Politiker daran ein Beispiel nehmen."

 

Angesprochen auf die Refugee-Initiative räumte Landau ein, dass manche ihrer Forderungen "überzogen" gewesen seien, hielt aber fest: "Flucht ist kein Verbrechen." Die Flüchtlinge hätten etliche Punkte angesprochen, die auch die Caritas seit Jahren beschäftigen. Hier verwies er etwa auf zum Teil menschenunwürdige Flüchtlingsquartiere: "Es darf in Österreich keine zweite Saualm geben." (APA, 30.11.2013)