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Die Gesamtschule kommt auch nicht in der "Light"-Version, geht es nach Michael Spindelegger.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Wien - Es war ein Vorschlag aus der "Bildungsgruppe", der nur 50 Schulklassen in ganz Österreich betroffen hätte, wie ein Verhandler dem STANDARD sagte. In diesen fünften und sechsten Klassen sollte eine Art "Gesamtschule light" stattfinden. Nur 0,3 Prozent aller 15.525 Klassen, die es 2012 in der "Zielgruppe" gab (8273 Haupt-, 2733 Neue Mittelschule, 4519 AHS-Unterstufe), wären von dem Schulversuch erfasst worden.

ÖVP-Chef Michael Spindelegger war selbst das zu viel, und so zog er, wie der Verhandler erzählt, "die Notbremse". Spindelegger hatte im STANDARD-Interview betont, dass das achtjährige Gymnasium für die ÖVP Koalitionsbedingung sei. Dabei war es sein Gewährsmann in der Bildungsgruppe, Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der den Plan ersann, nur noch spezialisierte AHS-Langformen zu erhalten und alle anderen Unterstufen in Neue Mittelschulen umzuwandeln.

Über eine zweijährige "Orientierungsstufe" habe man "nur kurz diskutiert", sagt der Insider: "In Wirklichkeit war das Gymnasium kein Thema." Viel zentraler sei der Ausbau der Ganztagsschulen, vor allem in der verschränkten Form, behandelt worden. "Wir werden wohl noch ein, zwei Runden drehen müssen" - und rechnen.

Lange Verhandlungsnacht

Am Wochenende gab es lange Nachtsitzungen (geplante Polizeipostenschließungen stoßen auf Widerstand), die Finanz- und die Koordinierungsgruppe gingen die Ergebnisse der Untergruppen durch. Gegen Ende der Woche wird der ÖVP-Vorstand über den Stand der Dinge informiert. (nim, DER STANDARD, 2.12.2013)