"Spiegel"-Chefredakteur Wolfgang Büchner machte Montag offiziell, dass das größte deutsche Nachrichtenmagazin ab 2015 statt montags schon am Samstag erscheinen wird. Er setzt offenkundig auf mehr Zeit zum Lesen am Wochenende. "Profil"-Herausgeber Christian Rainer sieht das einstige Vorbild seines Magazins im Gespräch mit dem STANDARD hier nachhüpfen: "Der ,Spiegel' macht, was ich bei ,Profil' vor zehn Jahren begonnen habe." Das österreichische Nachrichtenmagazin stellt seine Aboauflage schon sonntags zu.

"Der ,Spiegel' hat nun, etwas verspätet, auch erkannt, dass es bei Printmedien nicht mehr die schnelle Nachricht im Vordergrund steht. Es geht um das Lesen." Er machte aus "Profil" ein Heft, "das man auch am Wochenende lesen will". "Profil" liefere inzwischen drei Viertel seiner Gesamtauflage am Sonntag aus. Das Datum des Montags stehe "nur noch aus nostalgischen Gründen" vorne auf den Heften.

Während "Profil" seine Ausgaben aber bis Freitag Mitternacht fertigstellen könne, müsse der Spiegel mit dem Samstagtermin die Aktualität des Freitags aufgeben und das Heft spät am Donnerstag abschließen, sagt Rainer.

Der "Spiegel", räumt Rainer allerdings ein, hat es schon ab 2001 mit Sonntagszustellung versucht - im zehnmal größeren Deutschland freilich mit einem logistischem Aufwand und mehreren Druckstandorten, die das Projekt unwirtschaftlich machten. 2009 hat der Hamburger Verlag seine Sonntagszustellung auch für Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt eingestellt.

"Profil" stellt der Zeitungskonzern Mediaprint zu, die auch Sonntagsausgaben von "Kronen Zeitung" und "Kurier" ausliefert. Mediaprint-Gesellschafter Kurier hält 25,3 Prozent an der Verlagsgruppe News, zu der "Profil" gehört. (red, derStandard.at, 2.12.2013)